Mercedes-Schwächephase: Volle Kraft in Richtung 2011?

Mercedes will sich aus dem aktuellen Schlamassel schnell befreien: Entwicklung für 2011 nimmt gleichzeitig mehr Fahrt auf

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben hier mindestens auf dem linken Fuß gestanden" - mit diesen Worten fasst Norbert Haug das Rennwochenende in Ungarn zusammen. Nico Rosberg fiel wegen eines Fehlers beim Boxenhalt aus dem Rennen, Michael Schumacher schrammte als Elfter an den Punkten vorbei. "Nico hat mit Platz sechs im Qualifiyng das Highlight gehabt. Im Rennen waren die beiden wieder enger beisammen. Aber wir waren zu langsam", sagt der Mercedes-Motorsportchef.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Norbert Haug nimmt kein Erfolgserlebnis mit in die Sommerpause

"Auch wenn man sagt, dass man hier schnell ist, wenn man in Monaco schnell ist: Das stimmt nicht, das war hier in nicht einer einziges Phase so", erklärt Haug. Die Silbernen haben gelitten, es ging nichts voran. Das abfliegende Rad am Rosberg-Auto war Sinnbild eines ungemütlichen Wochenendes. "Solche Phasen lernt man am wenigsten gern kennen, aber es gibt sie nun einmal."#w1#

Der rechte Hinterrad am Rosberg-Wagen war beim Stopp nicht fest verschraubt worden, das abfliegende Teil traf später einen Mechaniker von Rosbergs Ex-Team Williams. "Ich bin glücklich, dass dem Williams-Mann nichts passiert ist. Nico hat gesagt, dass der Kerl auch gut gebaut ist, wohl einer der größten im Fahrerlager", sagt Haug. "Ihm ist nichts passiert, das ist das Wichtigste. Wir haben uns auch sofort entschuldigt. Ich habe mit Frank Williams und Adam Parr gesprochen."

"Michael hat gleich mitgelitten", meint Haug. Er erklärt: "Sein Stopp wurde um rund fünf Sekunden verzögert. In seiner Gruppe ist er manierliche Rundenzeiten gefahren. Sonst wäre er vielleicht als Sechster oder Siebenter zurückgekommen. Dann sieht es anders aus." Dann wäre es voraussichtlich nicht zur harten Begegnung zwischen Schumacher und Rubens Barrichello gekommen, der Rekordchampion hätte womöglich punkten können.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Wir schließen ab Montag für zwei Wochen", beschreibt der Mercedes-Motorsportchef die Schwierigkeiten bei der Aufholjagd. "Der Zeitpunkt ist immer ungünstig, weil es immer irgendetwas gibt. Aber das Team braucht jetzt auch mal eine Pause, um die Akkus aufzuladen. Man darf nie vergessen, wer die Leistung bringt und die Arbeit leistet. Das sind die Mechaniker in der Fabrik."

"Die Stimmung ist natürlich nicht ganz so ausgelassen", erklärt der Schwabe. "Man darf nicht vergessen, dass es ein Weltmeisterteam ist. Die sind aus dem vergangenen Jahr Erfolge gewöhnt. Die heiße und die kalte Dusche stehen da nahe bei einander. Wir haben das aber alle schon mal mitgemacht." Die anstehende Sommerpause könnte die angemessene Gelegenheit sein, das Jahr endgültig hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken.

"Wir konzentrieren uns schon jetzt auf 2011", sagt Haug über die aktuellen Prioritäten in der Entwicklung. "Aber wir wollen die Dinge, die wir jetzt verbessern können, nicht vernachlässigen. Wir werden aber die Sachen, die wir im kommenden Jahr nicht mehr verwenden dürfen, wie zum Beispiel F-Schacht oder Blown Diffusor, nicht bis zum Exzess entwickeln."

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