• 01.08.2010 19:33

Renault: Petrov top - Böser Schnitzer an der Box

Während Vitaly Petrov das stärkste Rennen seiner Formel-1-Karriere fuhr, kostete ein Fehler der Boxenmannschaft Robert Kubica wertvolle WM-Punkte

(Motorsport-Total.com) - Im Großen Preis von Ungarn errang das Renault-Team zehn WM-Punkte. Vitaly Petrov erzielte in Budapest mit Rang fünf das beste Ergebnis seiner jungen Formel-1-Karriere. Teamkollege Robert Kubica schied in aussichtsreicher Position nach einem Unfall in der Boxengasse aus. Das Team hatte ihn losfahren lassen, obwohl sich Adrian Sutil näherte, weswegen beide kollidierten. Das Team wurde für den Vorfall mit einer 50.000-Dollar-Strafe belegt.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Petrov fährt dem bisher besten Ergebnis seiner Formel-1-Karriere entgegen

"Ich fühle mich großartig, denn heute haben wir fast alles perfekt hinbekommen", so Petrov. "Nach einem guten Start konnte ich vor Nico Rosberg und Lewis Hamilton in die erste Kurve einbiegen. Damit hatten wir schon mal ein wichtiges Ziel erreicht. Als Lewis mich danach attackierte, habe ich nicht groß versucht ihn zu blocken, denn meine Reifen waren noch nicht auf optimaler Arbeitstemperatur und ich hatte mit dem Auto alle Hände voll zu tun."#w1#

"Also ließ ich ihn ohne größere Gegenwehr passieren, statt zu riskieren, weitere Plätze einzubüßen. Die zehn WM-Punkte heute sind sehr wichtig für das Team, weil Mercedes - unser Gegner um Platz vier in der Konstrukteurswertung - heute leer ausging. Außerdem waren in Budapest meine Familie und viele Freunde anwesend. Ich bin glücklich, Ihnen so ein gutes Ergebnis geschenkt zu haben."

"Mein Start von der schmutzigeren Seite der Strecke klappte nicht schlecht, aber ich konnte keine Position gewinnen", so Kubica. "Dann steckte ich hinter Nico Rosberg fest, bis das Safety-Car herauskam und wir sofort den Reifenwechsel vorzogen. In der Boxengasse hatte ich dann den Unfall mit Adrian Sutil. Ich sah, dass der Lollipop hoch ging und fuhr los - leider genau in Adrians Weg."

"Der Unfall zwang uns zur Aufgabe, denn die Vorderradaufhängung war dabei wohl beschädigt worden. Es wäre schön gewesen, das Rennen zumindest zu Ende zu fahren, weil so viele polnische Fans hier an der Strecke waren. Und wenn man sich anschaut, wie sich das Rennen entwickelte, muss man sagen, dass wir heute mit ziemlicher Sicherheit ein gutes Ergebnis erzielt hätten."

"Wir haben heute viele wertvolle Punkte geholt", so Teamchef Eric Boullier. "Genauso wichtig ist es zu betonen, dass Vitaly ein absolut hervorragendes Rennwochenende gezeigt hat. Platz fünf ist die Krönung dieser Leistung. Dieses Ergebnis ist umso befriedigender, weil Mercedes heute keine Zähler sammelte und wir in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft zehn Punkte auf sie gutgemacht haben."


Fotos: Renault, Großer Preis von Ungarn


"Natürlich können wir mit dem Zwischenfall in der Boxengasse überhaupt nicht zufrieden sein, denn das hat Robert sichere Punkte gekostet. Ich schätze, ohne den Unfall wäre er mindestens Sechster geworden und wir hätten wieder mit beiden Autos gepunktet. Aber das ist Racing. Unser Team hat trotzdem ein sehr gutes Rennwochenende erlebt."

"Vitaly zeigte eine exzellente Fahrt mit guter und konstanter Rennpace", so Chefingenieur Alan Permane. "Er startete großartig und kam an Nico Rosberg vorbei. Genau das hatten wir uns vorgenommen. In der Folge konnte er ihm locker davonziehen. Er fuhr ein fehlerloses Rennen und kann mit seiner Leistung über das gesamte Rennwochenende sehr zufrieden sein."

"Robert musste nach dem Unfall beim Boxenstopp leider aufgeben. Wir waren nicht sicher, ob die vordere Aufhängung nicht vielleicht Schaden genommen hatte und fanden es sicherer, ihn hereinzurufen."

"Der fünfte Platz für Vitaly ist die verdiente Belohnung für seine exzellente Arbeit über das gesamte Wochenende", so Renault-Chefingenieur Rémi Taffin. "Er fuhr hier turnusgemäß einen neuen Motor, der im Rennen nicht übermäßig beansprucht wurde. Wir werden dasselbe Triebwerk beim nächsten Rennen in Spa einsetzen."

"Für Robert endete das Rennen nach der Kollision in der Boxengasse enttäuschend. Wir zogen das Auto zurück, weil die Ingenieure einen Schaden an der Vorderradaufhängung vermuteten. Sein Motor ist in Ungarn also auch nicht übermäßig beansprucht worden."