• 17.12.2015 09:06

  • von Sven Haidinger & Dominik Sharaf

Mercedes-Motorenchef: Serie wird von Formel 1 profitieren

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell erklärt, wieso die aktuelle Motorenformel zu Unrecht geächtet wird und wie sie mithilft, die Energieziele 2020 zu erreichen

(Motorsport-Total.com) - Das aktuelle Formel-1-Motorenreglement musste bereits viel Kritik einstecken. Es sei unmöglich, die komplexe Technologie dem Fan zu kommunizieren, außerdem seien die Antriebseinheiten zu teuer und für die Fahrer in ihrer Handhabung zu kompliziert. Auch der Sound sorgte für Ernüchterung.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Lewis Hamilton

Laut Mercedes dient die Formel 1 als Drehzahlbeschleuniger für die Serie Zoom

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell outet sich trotzdem als Fan der Motorenformel. Er und sein Team in Brixworth haben es geschafft, den besten 1,6-Liter-V6-Turbo seiner Generation zu bauen. Und der Brite hat keinen Zweifel, dass die Technologie tatsächliche Auswirkungen auf die Effizienz der Straßenfahrzeuge haben wird.

"Das Kluge am aktuellen Reglement ist, dass es um thermische Effizienz beim Verbrennungsprozess und um das Vermeiden von Reibungsverlusten geht", erklärt er. "Und das stimmt perfekt mit der Automobilindustrie überein." Er geht ins Detail: "Wenn wir ein neues Auto kaufen, dann wollen wir zuerst wissen, wie es um dessen Effizienz bestellt ist. Weltweit gibt es CO2-Grenzwerte pro Kilometer, die immer restriktiver werden."

Vor allem 2020 werde diesbezüglich ein "Schlüsseljahr": Bis dahin werden die Anforderungen an die Effizienz energieverbrauchender Produkte verschärft, die EU hat sich zum Beispiel verpflichtet, bis dahin die Treibhaus-Emissionen und den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken.

Andy Cowell

Mercedes-Motorenchef Andy Cowell ist ein Verfechter des aktuellen Reglements Zoom

Und da kommt die Formel 1 ins Spiel: "Die Arbeit, die wir zur Verbesserung der Verbrennungseffizienz und beim elektrischen Turbolader eines sehr kompakten und aufgeladenen Motors geleistet haben, fließt direkt in die Serienproduktion ein. Ich habe daran überhaupt keinen Zweifel." Noch sei dies nur in gewissen Bereichen der Fall, aber der Prozess sei längst im Gange.

"Früher hatten wir in der Formel 1 einen Drei-Liter-V10-Motor, heute verwenden wir einen 1,6-Liter-V6-Motor", sieht Cowell in der Königsklasse des Motorsports enorme technologische Fortschritte. "Diese Entwicklung werden wir auch bei den Straßenautos erleben, damit die Effizienzziele erreicht werden. Und das betrifft nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch viele weitere Bereiche, die wir beeinflussen können."

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