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  • 09.06.2016 22:10

  • von Dominik Sharaf

Menschenrechte in Aserbaidschan: Druck auf Ecclestone steigt

Der Zampano wird von Menschenrechtlern dazu aufgefordert, ein Zeichen zu setzen und Klartext zu sprechen - Eine Absage für Baku fordern sie indes nicht

(Motorsport-Total.com) - Der Druck auf Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, sich zur Durchsetzung von Menschenrechten zu auszusprechen, steigt im Vorfeld der Grand-Prix-Premiere in Aserbaidschan an. Wie am Donnerstag bekannt wurde, gab es kürzlich ein Treffen zwischen Mitarbeitern des bekennenden Autokratie-Befürworters sowie Wladimir-Putin-Freundes und der Nichtregierungsorganisation "Sports for Human Rights". Grund war ein offener Brief, den Ecclestone bis jetzt nicht beantwortet hat.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Wladimir Putin

Bernie Ecclestone und Wladimir Putin sind ziemlich beste Freunde Zoom

Die Vorsitzende Rebecca Vincent erklärt: "Es war ein konstruktives Treffen verglichen mit denen, die wir mit anderen Partien hatten. Aber Ecclestone selbst hat wenig hilfreiche Aussagen getätigt und wir erwarten noch mehr, weil er einfach so zu sein scheint." Gemeint sind damit offenbar Lobeshymnen auf Staatsmänner, die es mit der Pressefreiheit und dem Gleichheitsgrundsatz nicht so genau nehmen. Weitere Interessengruppen wünschen sich von Ecclestone endlich Klartext.

Der Menschenrechtler Phil Bloomer etwa erklärt, gar keine Rennabsage für Baku zu fordern: "Wir rufen Leute auch nicht dazu auf, nicht hinzureisen. Wir wollen, dass Herr Ecclestone ein Zeichen setzt statt Repressalien zu ermöglichen." Besonders ärgern ihn Aussagen des Formel-1-Zampanos, dass die Menschenrechte in Aserbaidschan kein Problemthema seien und die Menschen glücklich schienen. "Es braucht fünf Minuten um mit Google herauszufinden, was wirklich Sache ist", meint Bloomer.