• 18.05.2016 11:25

  • von Roman Wittemeier

Offener Brief an Ecclestone: Baku-Rennen hinterfragen!

Die Schriftstellervereinigung PEN fordert Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zum Appell auf: Menschenrechte sollen in Aserbaidschan respektiert werden

(Motorsport-Total.com) - Das Debüt der Formel 1 2016 in Aserbaidschan sorgt weiterhin für Diskussionen. Die als "Grand Prix von Europa" titulierte Veranstaltung steht vor allem bei Menschenrechts-Organisationen stark in der Kritik. Aus diesem Grund hat sich die weltweit renommierte Schriftsteller- und Autorenvereinigung PEN in einem offenen Brief an Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gewandt. In dem Schriftstück stellen die Unterzeichner eine klare Forderung auf.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Soll in Baku auf Menschenrechte pochen: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Zoom

Bernie Ecclestone solle im Zuge des Grand-Prix-Debüts in Baku (19. Juni) dafür sorgen, dass die Formel 1 diese Bühne nutzt, um auf anhaltende Menschenrechts-Verletzungen in Aserbaidschan aufmerksam zu machen. Aus den Statuten der Formula One Group gehe hervor, dass man sich bei den weltweiten Aktivitäten "jederzeit im Sinne der Wahrung von Menschenrechten" stark mache. Die Arbeitsgruppe "Sport for Rights" von PEN weist nachdrücklich darauf hin, dass in Aserbaidschan akuter Handlungsbedarf bestehe.

"Wir glauben, dass die Formula One Group dabei helfen sollte, auf die Missstände bezüglich der Menschenrechte in Aserbaidschan hinzuweisen", heißt es in dem Schreiben, das an Bernie Ecclestones Büro am Princes Gate in London adressiert ist. "Wir fordern sie auf, den Grand Prix von Europa als Möglichkeit zu nutzen, auf die anhaltende Inhaftierung von Journalisten und Aktivisten aufmerksam zu machen", so PEN.

In dem Schreiben listet die Organisation zahlreiche Fälle auf, in denen die Regierung von Aserbaidschan nach Ansicht von PEN gegen die Menschenrechte verstößt. Dutzende von Regierungsgegnern seien in Haft, die Konten von Menschenrechts-Organisationen und Aktivisten eingefroren. Immerhin habe das Land im März und April dieses Jahres einige namhafte Aktivisten nach zweijährigem Gefängnisaufenthalt freigelassen. "Dennoch bleiben extreme Sorgen. Das Niederschlagen von unabhängigen Stimmen ist noch nicht beendet", heißt es in dem Schreiben.