Mehr Überholmanöver eine Folge der V8-Motoren?

Ex-Formel-1-Designer Gary Anderson ist der Meinung, dass in der Formel 1 dank der Umstellung auf V8-Motoren wieder mehr überholt wird

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Bahrain stellte den spannendsten Saisonauftakt seit vielen Jahren dar: Tolles Qualifying, viele Rad-an-Rad-Duelle, zahlreiche Überholmanöver und nur 1,2 Sekunden zwischen dem Sieger und dem Zeitplatzierten - die Formel 1 präsentierte sich in der Sakhir-Wüste von ihrer besten Seite. Laut Gary Anderson könnte dies mit dem neuen Motorenformat zu tun haben.

Titel-Bild zur News: Gary Anderson

Anderson findet, dass sich die V8-Motoren im ersten Rennen bewährt haben

"Es war exzellent, ein fantastisches Rennen", erklärte der 55-Jährige gegenüber 'Setanta'. "Man muss ein paar Rennen abwarten, aber ich denke, dass durch die V8-Motoren und durch den Verlust an Leistung die Fahrer mehr riskieren können. Der V10-Motor hatte mehr Power als das Auto Grip, wodurch man in den Kurven nach außen getragen wurde, während der V8 nicht mehr so viel Leistung hat. Die Fahrer haben in kritischen Situationen nun mehr Kontrolle."#w1#

Bereits im Vorfeld des Saisonauftakts hatte Jenson Button mehr Überholmanöver als bisher angekündigt, weil Fahrfehler nun härter bestraft werden als früher - bis 2005 konnte man einen Verlust von Schwung dank der hohen Leistung relativ rasch kompensieren, während die Autos nun wesentlich länger brauchen, um wieder Geschwindigkeit aufzunehmen. Umso wichtiger ist es, durch die Kurven möglichst auf Tempo zu bleiben.

"Den Fahrern wurden gerade 150 PS weggenommen, was ungefähr so ist, als würde man von einem Sportwagen von BMW in einen Ford Anglia umsteigen - man spürt einfach, dass der Motor keine Power mehr hat. Das hat man in Bahrain im Rennen deutlich gesehen: Die Fahrer sind wieder bereit, auch mal etwas zu riskieren, und sie schmeißen das Auto manchmal aggressiver durch die Kurven als früher", analysierte Anderson abschließend.