"Mehr nicht!": Charles Leclerc sieht Kalender an der Grenze angekommen

Ferraris Charles Leclerc ist kein Freund des immer größer werdenden Formel-1-Kalenders und findet, dass ein Grand Prix etwas Besonderes bleiben muss

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc ist der nächste, der vor einem zu vollen Formel-1-Kalender und einer Übersättigung warnt. 24 Rennen wird die Königsklasse im kommenden Jahr austragen, wenn China und Imola nach einer Zwangspause zurück in den Kalender kommen, gleichzeitig drängen immer weitere Märkte wie Südafrika in die Formel 1.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc (Ferrari) beim Formel-1-Rennen in Belgien 2023

Charles Leclerc warnt vor Übersättigung in der Formel 1 Zoom

Doch für Leclerc ist die Grenze schon erreicht: "Mehr nicht!", lautet seine Antwort auf die Frage nach seinen Gedanken zum 24-Rennen-Kalender in der kommenden Saison.

"Eine Seite von mir versteht das. Es ist nicht einfach, wenn man sich in die Lage der Formel 1 versetzt. Wir haben einen Sport, der boomt, und es ist toll, das zu haben. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir das haben", sagt er im exklusiven Interview mit Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com.

"Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass es an einem bestimmten Punkt einfach zu viel wird. Nicht für uns Fahrer, denn wir haben ein wirklich gutes Leben", sagt der Ferrari-Pilot. Stattdessen denkt er dabei an die restlichen Mitarbeiter der Teams.

"Ich denke, die Fahrer, die sich beschweren, sind sich wahrscheinlich nicht bewusst, dass die Mechaniker, die Ingenieure und die Logistiker drei Tage vor uns hier sind und zwei Tage danach wieder abreisen. Ich denke, für sie ist das schon eine ganze Menge."


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24 Rennen werden es aber wohl auch in den kommenden Jahren sein. Aktuell ist das die im Concorde-Agreement festgelegte Maximalzahl an Rennen, allerdings soll es ab 2026 eine neue Vereinbarung geben. Formel-1-Boss Stefano Domenicali hatte bereits angekündigt, dass er 24 Rennen für die Zukunft anvisiert.

Für Leclerc ist das langsam übertrieben, denn bei immer mehr Rennen verliert jedes einzelne seinen Reiz - ähnlich als würden die Olympischen Spiele in jedem Jahr stattfinden.

"Ich bin glücklich, wann immer ich im Auto sitze, aber ich denke, dass ein Grand Prix immer noch etwas Einzigartiges sein muss", betont er. "Und ich habe das Gefühl, wenn man jedes Wochenende einen Grand Prix hat, dann verliert man wahrscheinlich ein wenig von diesem besonderen Gefühl, das man bei jedem Rennen hat."


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Auch Weltmeister Max Verstappen hatte sich vor einigen Tagen in diese Richtung geäußert und den Weg der Formel 1 kritisiert: "Leute denken vielleicht: 'Er macht eine Menge Kohle, worüber beschwert der Kerl sich?' Aber es geht um dein Wohlbefinden, wie du Dinge erlebst und nicht darum, wie viel du verdienst!", sagte er gegenüber der niederländischen Zeitung De Telegraaf.

"Manchmal habe ich zu viel zu tun und muss andere schöne Dinge absagen, und dann denke ich manchmal: 'Ist es das noch wert?'"