• 21.01.2004 13:36

  • von Marcus Kollmann

McQuilliam über Saubers Ferrari-Kopie ungehalten

Jordans Chefdesigner sieht nach der Präsentation des C23 schon jetzt eine schwierige Saison auf die Gelben zukommen

(Motorsport-Total.com) - Nach der Präsentation des Sauber C23 dauerte es nicht lange, bis die ersten Stimmen zu vernehmen waren die dem neuen Auto von Giancarlo Fisichella und Felipe Massa viele Gemeinsamkeiten mit dem F2003-GA nachsagten.

Titel-Bild zur News: Sauber C23

Der C23 ähnelt dem F2003-GA in einigen Bereichen sehr

Angesichts der engen technischen Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Sauber, die im Vorfeld der Saison 2004 noch einmal intensiviert wurde, betrachten die meisten Formel-1-Fans diesen Schritt aber insgesamt als positiv, erhoffen sie sich doch dadurch ein erfolgreiches Jahr für das Team aus Hinwil.

Aber eben nicht überall hat dies positive Reaktionen hervorgerufen. So fragt sich zum Beispiel Jordan-Chefdesigner John McQuilliam, "Was ist daraus geworden sein eigenes Auto zu bauen?", und wundert sich, dass "nicht mehr Leute bestürzt sind."#w1#

"Für uns", so McQuilliam gegenüber 'ITV', "war es sehr interessant, dass sie [Sauber, Anm. d. Red.] den gleichen Motor, das gleiche Getriebe und ein dem Ferrari stark ähnelndes Aerodynamikpaket verwenden."

Dass der Chefdesigner ein wenig entrüstet darüber ist, ist jedoch verständlich. Schließlich hat man nach den ersten Testfahrten von Sauber festgestellt, "dass sie sehr stark erscheinen", was den eigenen Erfolgsaussichten in diesem Jahr bereits einen Dämpfer verpasst haben dürfte. Darüber hinaus kündigte Willy Rampf, Technischer Direktor bei Sauber, auch schon an, dass man den neuen Windkanal demnächst in Betrieb nehmen und den C23 mit neuen Aerodynamikteilen in den kommenden Monaten noch schneller machen wird.

Jordan verfügt hingegen über keinen brandneuen Windkanal und dürfte auch ein geringeres Budget als das Team aus der Schweiz haben, womit vorprogrammiert scheint, dass man von der Konkurrenzfähigkeit betrachtet in der Saison 2004 hinter Sauber stehen wird.

Auch wenn sich nicht abstreiten lässt, dass die in der Formel 1 den Teams zur Verfügung stehenden finanziellen und materiellen Ressourcen einen nicht unwesentlichen Einfluss auf deren Leistungsfähigkeit haben, so macht letztendlich aber die Qualität der Arbeit der für die Entwicklung zuständigen Personen den Unterschied aus.

In diesem Punkt kann man bei Jordan also noch hoffen, denn wer weiß, vielleicht haben John McQuilliam und sein Team Ideen gehabt und umgesetzt die es Jordan ermöglichen werden regelmäßig um Punkte zu kämpfen.