• 28.03.2002 08:34

  • von Marcus Kollmann

McNish: Unsere Konkurrenzfähigkeit hat mich überrascht

Der Toyota-Pilot spricht im Interview über die Herausforderung Brasilien und seine ersten beiden Rennen in der Formel 1

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Nach der auf Grund von im Vorjahr absolvierten Testfahrten bekannten Rennstrecke in Malaysia, erwartet das Toyota-Team an diesem Wochenende in Brasilien eine neue Herausforderung. Während Mika Salo die Buckelpiste gut kennt, ist sie für die Mannschaft und den schottischen Teamkollegen des Finnen, Allan McNish, unbekanntes Terrain. Auf Grund der anspruchsvollen Natur des 4,309 Kilometer langen Kurses, der unebenen Streckenoberfläche, sowie der Fahrt entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, könnte das dritte Rennen der Saison für das noch junge Toyota-Team die Bewährungsprobe schlechthin werden, denn nicht nur den Fahrern wird alles abverlangt, sondern auch den Ingenieuren. Allan McNish, der in Kuala Lumpur eines verpatzten Boxenstopps wegen knapp die Punkteränge verfehlte, macht sich aber kein großen Sorgen und ist wegen der bisher guten Leistungen des Rennstalls zuversichtlich was das bevorstehende Rennwochenende angeht.

Titel-Bild zur News: Allan McNish (Toyota)

Auch McNish ist überrascht wie stark Toyota schon ist

Frage: "Allan, ihr konntet voriges Jahr in Malaysia testen, bevor ihr am Grand Prix dort teilgenommen habt. In Brasilien jedoch nicht. Ist die Strecke deshalb eine große Unbekannte für dich und Toyota?"
Allan McNish: "Ja, keine Frage, es ist unbekanntes Terrain. Eine neue Strecke für das Team und mich. Mika kennt den Kurs, denn er ist hier schon gefahren. Wir werden uns also ein wenig auch auf seine Erfahrung verlassen müssen, doch zweifelsohne wird das hier ein schweres Stück Arbeit für alle. Allerdings gehen wir das motiviert an."

Frage: "Du bist sicher noch enttäuscht in Malaysia die Punkteränge verfehlt zu haben, doch wie zufrieden warst du mit deinem Rennen?"
McNish: "Wenn man von Startplatz 19 startet, dann steht man irgendwie mit dem Rücken an der Wand. In der ersten Kurve konnte ich ein paar Plätze gewinnen, in der zweiten Kurve geriet ich zu weit heraus und verlor wieder einige Plätze. Aber nachdem sich die anfängliche Situation etwas beruhigt hatte, konnte ich einige Leute auf Grund meines höheren Speeds überholen und ihnen davonfahren. Ab diesem Punkt war ich schon ein wenig überrascht über unsere Stärke dort. Ich hatte damit nicht gerechnet. Ich überholte Bernoldi und Massa und noch ein paar andere Fahrer."

Frage: "Was lief bei deinem Boxenstopp schief?"
McNish: "Ich kam wie geplant zum Stopp herein. Ich denke, dass Mika ein Problem hatte und vor mir an der Box gewesen war. Dann kam ich herein und das Team hatte wohl nicht damit gerechnet beide Autos so schnell hintereinander abfertigen zu müssen. Es ging ein wenig drunter und drüber. Alles was ich weiß ist, dass als ich hereinkam die ganze Sache nicht nach Plan verlief."

Frage: "Ganz ehrlich. Bist du über den Speed des TF102 überrascht?"
McNish: "Also ich denke, dass es ganz gewiss eine Überraschung war, dass wir in den ersten beiden Rennen einen sechsten und einen siebten Platz erreichen konnten. Wir sind konkurrenzfähiger gewesen als wir das erwartet hatten. Und wir sind konkurrenzfähiger gewesen als die anderen es für möglich gehalten haben! Wir müssen aber genau so weitermachen und besser werden, einfach weiter arbeiten und kämpfen. Bislang können wir zufrieden sein und meiner Meinung nach kann Ove Andersson wirklich stolz auf seine Leistung sein."

Frage: "Fühlst du dich jetzt besser, nachdem du eine komplette Renndistanz im Rennen absolviert hast?"
McNish: "Oh ja, gewiss. Die erste Renndistanz hinter sich zu bringen war wichtig, da gibt es keine Frage. In Melbourne war ich schon etwas geknickt, denn das war dort mein erstes Rennen und zweitens war ich mir da ziemlich sicher, dass man, wenn man die erste Kurve überstehen würde, in den Punkten landen würde. Genauso war es am Ende auch, weshalb es frustrierend war so früh ausgeschieden zu sein. Jetzt glaube ich, dass wir als Team viel zuversichtlicher sind. Als wir nach Malaysia flogen war die Stimmung locker, bei niemandem lagen die Nerven blank."