• 28.03.2002 09:36

  • von Reinhart Linke

BAR-Honda hofft endlich auf einen Erfolg

Das BAR-Honda-Team hofft nach den enttäuschenden ersten beiden Saisonläufen endlich auf ein gutes Ergebnis in Brasilien

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team hatte zwei schwierige erste Saisonläufe, in denen die Mannschaft feststellen musste, dass der BAR004 nicht nur Zuverlässigkeitsprobleme hat, sondern auch einfach nicht schnell genug ist. Die Folge waren einige interne Änderungen, so dass sich Technikdirektor Geoff Willis jetzt schnellstmöglich um die Verbesserung des Autos kümmern soll. Darüber hinaus plant der Rennstall aus Brackley, noch in diesem Jahr den BAR005 einzusetzen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve (BAR-Honda)

Jacques Villeneuve ist mit der bisherigen Leistung seines Teams nicht zufrieden

Auf den Grand Prix von Brasilien hat sich BAR-Honda mit dreitägigen Testfahrten im spanischen Barcelona vorbereitet, wo man auch neue, verbesserte Komponenten für das Auto testete. Jacques Villeneuve nahm allerdings anders als geplant nicht an den Testfahrten teil. Offiziell plagten den Weltmeister von 1997 Rückenprobleme, inoffiziell wird vermutet, dass der Kanadier nach den enttäuschenden ersten beiden Saisonrennen einfach keine Lust auf Testfahrten hatte. Parallel zu den Tests in Barcelona war Testfahrer Ryo Fukuda auf dem Rollfeld des Flughafens Elvington unterwegs, wo der Japaner Aerodynamiktests durchführte, um den Problemen des BAR004 auf den Grund zu gehen.

Jacques Villeneuve gewann den Grand Prix von Brasilien 1997 im Williams-Renault. An eine Wiederholung des Erfolgs in diesem Jahr ist aber nicht zu denken. Der 30-Jährige glaubt sogar, dass man erst ab dem Rennen in Imola am 14. April Fortschritte machen kann: "Wir hatten einen sehr schwierigen und enttäuschenden Saisonbeginn, aber ich bin überzeugt, dass wir mit den Änderungen in der richtigen Richtung voranschreiten, obwohl Änderungen sich erst mit der Zeit zeigen werden. Wir dürfen jetzt nicht zurückblicken, sondern müssen nach vorne schauen und hart arbeiten, um das Auto zu verbessern, damit wir konkurrenzfähig werden. Wir erwarten in Brasilien keine massiven Verbesserungen, aber hoffentlich können wir in Imola mit guten Resultaten beginnen. Ich mag die Strecke von Interlagos nicht unbedingt gerne. Die Strecke hat Charakter, aber steht nicht bei meinen Lieblingsstrecken. Es sind aber viele Fans hier, die eine wirklich sehr einzigartige Atmosphäre schaffen."

Teamkollege Olivier Panis hat einige gute Erinnerungen an Interlagos. 1997 sicherte er sich im Prost-Mugen-Honda überraschend den dritten Platz und stand so mit auf dem Podium. 1996 und 1999 holte er als Sechster jeweils einen WM-Punkt. Im vergangenen Jahr kam er nach Startplatz elf als Vierter ins Ziel. Der 35-jährige Franzose hofft nun auch in diesem Jahr auf ein gutes Ergebnis auf der 4,309 Kilometer langen Strecke: "Die ersten beiden Grand Prixs waren sehr schwierig, aber wir müssen nach vorne schauen. Ich glaube, dass meine persönliche Saison noch nicht begonnen hat. Ich fuhr beim ersten Rennen nur einige hundert Meter und dann neun Runden im zweiten Lauf. Das ist definitiv nicht das, was ich mir erhofft hatte. David Richards hat unsere Probleme lokalisiert und in der letzten Woche Änderungen vorgenommen, die nötig waren, um unsere kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen. Ich wünsche dem Team, dass sich die Dinge ändern. Wir hatten letzte Woche einen intensiven Test in Barcelona, jeder war sehr konzentriert. Jetzt müssen wir warten und sehen, wie es für uns in Brasilien läuft. Ich habe an Interlagos eine Menge gute Erinnerungen, ich fahre hier gerne. Es ist aber sehr schwierig, weil wir gegen den Uhrzeigersinn fahren und die Strecke unglaublich holprig ist. Zusammen mit der Hitze ist es meistens ein körperlich sehr anstrengendes Rennen. Es ist eine gute Strecke zum Überholen, besonders, wenn man am Ende der langen Geraden dicht hinter einem anderen Auto ist. Ich hoffe, dass wir die Möglichkeit nutzen können."

Teamchef David Richards hofft, dass seine Änderungen im Team möglichst schnell Verbesserungen mit sich bringen: "In der letzten Woche hat es einige große Änderungen innerhalb BAR einschließlich einer grundlegenden Reorganisierung des Teams gegeben. Wir müssen die Leistung kurzfristig verbessern, während die Änderungen vornehmlich die langfristigen Ziele betreffen. Ich bin überzeugt, dass wir jetzt eine beständige Basis haben, von der wir in Zukunft aufbauen können, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns."