• 11.02.2008 16:39

  • von Roman Wittemeier

McNish: Nur 22 können es schaffen

Allan McNish warnt Nachwuchsfahrer vor zu hohen Erwartungen - die Formel 1 als harte Probe für Nerven und Charakter

(Motorsport-Total.com) - Allan McNish hat einen der ungewöhnlichsten Einstiege in die Formel 1 geschafft. Als der Schotte im Jahr 2002 mit Toyota in die Königsklasse kam, hatte er die großen Erfolge in den Nachwuchsserien wie Formel 3 und Formel 3000 bereits um viele Jahre hinter sich gelassen. Während die neuen Stars der Formel 1 wie zum Beispiel Lewis Hamilton oder Nico Rosberg die direkte Versetzung von GP2 in die große Szene schafften, waren für McNish viele "Ehrenrunden" im Sportwagen nötig.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish fährt sehr erfolgreich Langstreckenrennen für Audi

Der Audi-Langstreckenpilot warnt die Jugend allerdings vor allzu viel Optimismus. Beispiele wie Hamilton und Rosberg seien schön, aber selten: "Die Formel 1 ist das Allerhöchste und es schaffen eben immer nur gerade mal 22 Piloten gleichzeitig, dort einen Platz zu ergattern", so McNish gegenüber 'Crash.net'. Die eigene Karriere sei zwar nicht gerade ein Muster von Geradlinigkeit, aber dennoch eine gute Schule gewesen, so der Schotte.#w1#

"Ich hatte immer gedacht, wenn ich einmal aus dem Formelsport raus bin, ist es das Ende meiner Karriere. Aber ich habe es über Porsche zu Toyota geschafft und dann eben in die Formel 1", so der 39-Jährige, der auf seinem Weg zurück in den Formelsport mal eben die 50. Auflage des legendären 24-Stunden-Rennens von Le Mans mit Porsche gewonnen hatte. McNish hatte sich den Ruf eines guten Entwicklungsfahrers erworben, daher nahm man ihn beim Toyota-Formel-1-Projekt mit Kusshand.

"Du kannst immer nur so gut sein, wie das, was dich umgibt." Allan McNish

Für den Schotten, der nur ein einziges Jahr als Einsatzpilot für Toyota fahren durfte, blieben wichtige Erkenntnisse aus bitteren Momenten der Formel-1-Karriere hängen: "Du kannst immer nur so gut sein, wie das, was dich umgibt. In meinem zweiten Rennen kam ich von Startplatz 18 und fuhr bis zum letzten Stopp auf Rang sechs vor. Leider hatte mein Teamkollege Mika Salo einen unplanmäßigen Stopp absolviert. Er hatte dann meine neuen Reifen und sie schraubten seine alten Pneus an mein Auto."

Neben diesen charakterbildenden Auszügen erinnert sich McNish aber auch an schöne Momente, zum Beispiel an das Freie Training in Monaco, als er schneller war als ein gewisser Michael Schumacher: "Ich war Zweiter ausgerechnet hinter Jarno Trulli. Das habe ich nie vergessen", sagt der Schotte lächelnd und fügt an: "Das war die beste Platzierung eines Toyota bis dahin."