• 13.01.2008 18:04

  • von David Pergler

McNish: Toyota braucht einen Leitwolf

Allan McNish kritisiert, dass es bei Toyota niemanden gebe, der die Zügel fest in seiner Hand halte und das Team mit eiserner Hand zum Erfolg führe

(Motorsport-Total.com) - Als Toyota 2001 die Segel setzte, um 2002 in das große Formel-1-Abenteuer zu starten, war Allan McNish von Anfang an dabei. Der Schotte hatte in dieser Zeit Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Teams aus Köln zu werfen, bevor er nach einer soliden ersten Saison zusammen mit Mika Salo wieder vor die Tür gesetzt wurde.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish sieht, dass sich Toyota seit 2002 kaum weiterentwickelt hat

Vielleicht ist das einer der Gründe, warum der 38-Jährige eher geneigt ist, das japanische Team mit Sitz in Köln zu kritisieren, aber McNish haut in die gleiche Kerbe, wie es zahlreiche Kritiker bezüglich Toyota bereits getan haben: Dem Formel-1-Team des Automobilgiganten fehle schlicht und ergreifend ein Leitwolf wie Ron Dennis oder Jean Todt.#w1#

"Toyota hat ein Riesenbudget. Aber es geht nicht nur ums Geld, es geht um die Menschen", verdeutlicht der Schotte auf 'autosport.com'. "Man muss sich mal ein Top-Team ansehen: Ron Dennis beherrscht McLaren, Jean Todt war lange der Boss bei Ferrari. Sie sind darauf vorbereitet, mit der Faust auf den Tisch zu donnern, wenn eine große Entscheidung gefällt werden muss. Und jetzt schaue man sich den Erfolg an, den sie hatten. Toyota hat dieses System nicht "

Das Geld, welches Toyota schaufelweise ausgibt, kann dabei laut McNish nicht die große tragende Rolle spielen, schließlich ist es Renault vor nicht allzu langer Zeit geglückt, den Titel gegen Ferrari und McLaren zu gewinnen und das trotz geringeren Budgets, als die beiden Top-Teams der vergangenen Saison. Das Renault-Team kennt McNish übrigens auch noch aus seiner Zeit als Testfahrer noch gut: 2003 war er offizieller Testfahrer der Franzosen.

Mark Blundell, ebenfalls ehemaliger Grand-Prix-Pilot, gibt dem Schotten, der zwischenzeitlich auch in der DTM unterwegs war, recht: "Allan hat recht, weil Toyota noch nicht das erzielt hat, was jedermann von einer Firma wie dieser erwartet hätte. Es ist recht deutlich zu sehen, dass sie sich nicht entwickelt haben. Sie bräuchten jemanden vom Schlage eines Ross Brawn. Sie sind sehr stolz, aber ich fürchte, dass, wenn sie nicht bald anfangen, in den nächsten paar Jahren Ergebnisse zu sammeln, werden wir wohl Toyota nicht allzu lange in der F1 sehen."