• 12.10.2014 15:52

  • von Dennis Hamann

McLaren zufrieden mit Russland-Grand-Prix

Mit einem vierten und einem fünften Platz hat sich McLaren beim Großen Preis von Russland den fünften Platz in der WM-Wertung zurückgeholt

(Motorsport-Total.com) - Sowohl für Jenson Button als auch für Kevin Magnussen war das Rennen in Sotschi von wenigen Ereignissen geprägt. Relativ unbeeindruckt fuhren beide ein ruhiges Rennen. "Ich hatte eine gute erste Runde und blieb dann für den kompletten Rest des Rennens mehr oder weniger auf meiner Position", erklärt der fünftplatzierte Magnussen gegenüpber 'Sky Sports F1'. "Es war kein ereignisreiches Rennen. Ich habe sehr viel Benzin sparen müssen und bin deswegen gefahren wie ein Sonntagsfahrer."

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Kevin Magnussen hatte ein sehr ruhiges Rennen in Sotschi Zoom

Mit dieser Taktik fuhr der Däne zu seinem besten Ergebnis seit dem ersten Rennen der Saison in Australien, als er auf Platz zwei hinter Sieger Nico Rosberg ins Ziel kam. "Ich fuhr ganz entspannt und habe immer schon 200 Meter vor der Kurve das Gas weggenommen. Ich bin ein bisschen überrascht, dass mich keiner eingeholt hat, denn ich bin sehr sparsam gefahren", beschreibt Magnussen sein Rennen. "Das war wirklich krass, wie viel Benzin wir sparen mussten. Aber das muss bei jedem so gewesen sein, sonst hätte mich jemand eingeholt." Sein direkter Verfolger Fernando Alonso hatte im Ziel rund 6,4 Sekunden Rückstand auf Magnussen.

Auch bei Jenson Button tat sich über die gesamte Renndistanz nicht viel. Er kam 12,8 Sekunden hinter Valtteri Bottas auf Platz vier ins Ziel, 30 Sekunden hinter dem Sieger Lewis Hamilton. Auf seinen Teamkollegen hatte der Brite über die 53 Runden einen Vorsprung von 23 Sekunden herausgefahren. "Es war schwierig, weil man nicht mehr die Ansagen bekam, wo man bereits vom Gas gehen soll , wo man am besten das DRS einsetzt und wo man Sprit sparen soll um das Maximum heraus zu bekommen", fasst Button zusammen. "Wir haben aber das Beste daraus gemacht und sind mit 30 Sekunden Vorsprung auf den ersten Ferrari und noch mehr auf den ersten Red Bull ins Ziel gekommen. Das ist ein gutes Ergebnis für uns."

Button: "Ein bisschen mehr 'Old-School'-Racing"

"Niemand hat geglaubt, dass Rosberg das ganze Rennen auf einem Reifensatz fährt. Aber das zeigt, wie gut ihr Auto ist", lobt Button den Motorenlieferanten. "An einem schlechten Tag fährt er immer noch auf den zweiten Platz. Aber das zeigt auch wie der Asphalt ist und wie die Reifen mit dem Asphalt zusammenarbeiten. Es fühlt sich ein bisschen mehr nach 'Old-School'-Racing an und das ist toll. Du kannst hart pushen, und wenn du zu weit gehst, verlierst du in den nächsten Kurven, dann kommt der Reifen aber wieder zurück. Das einzig negative heute war, dass wir so viel Benzin sparen mussten. Aber in Blick auf den fahrerischen Aspekt war es sehr schön hier mit diesen Reifen zu fahren", zieht Button sein Fazit nach dem ersten Russlanf-GP.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Russland


Mit den 22 Punkten aus Sotschi hat McLaren den ärgsten Konkurrenten um Platz fünf in der Konstrukteursmeisterschaft, Force India jetzt wieder etwas abgehängt, da nur Perez mit dem zehnten Platz einen Punkt holen konnte. McLaren liegt jetzt mit 143 Punkten deutlich vor Force India mit nur 123 Punkten. "Ich denke, das ist eine gute Ausbeute nach dem Qualifying, und ich bin sehr glücklich für das Team, dass wir wichtige Punkte für die Konstrukteursmeisterschaft geholt haben", resümiert Magnussen. "Das ist ein wirklich wichtiger Punkt, vor Force India ins Ziel gekommen zu sein und wieder auf Platz Fünf in der Team-Wertung zu liegen."

"Es war aber ein gutes Wochenende für uns, wir waren in vielen Ecken schneller als wir dachten und jetzt müssen wir verstehen wieso und schauen, dass wir das auch fortsetzen." Button könnte die Erklärung dafür bereits gefunden zu haben: "Wir haben seit Suzuka einige Fortschritte gemacht. Wir haben am Frontflügel ein bisschen herumgespielt. Das hat uns geholfen. Deswegen haben wir uns am Freitag auch verbessert. Am Samstag ging es dann nach hinten los, also haben wir für den Sonntag wieder etwas probiert und damit ging es wieder nach vorne."

Boullier: "Nicht unser Anspruch"

"Vielleicht kam uns die Strecke auch besonders entgegen. Aber es war eine gute Fahrt und gutes Teamwork." Eric Boullier

Entsprechend zufrieden ist Teamchef Eric Boullier: "Es ist gut für uns, zu sehen, wie sich die harte Arbeit des Teams auszahlt. Vielleicht kam uns die Strecke aber auch besonders entgegen. Es ist immer noch nicht unser Anspruch um die Plätze vier und fünf zu fahren, aber es war eine gute Fahrt und gutes Teamwork. Vielleicht hat es auch ein bisschen geholfen, dass Alonso Probleme an der Box hatte. Aber wir hätten auch so alles daran gesetzt, an ihm vorbei zu kommen."

Obwohl sowohl Button als auch Magnussen von McLaren noch nicht für das nächste Jahr bestätigt wurden, denkt der Brite nur von Rennen zu Rennen und macht sich noch keine Gedanken über die Zukunft: "Ich genieße das Rennen fahren und mache mit dem Team den besten Job den ich kann und hole das Maximum aus den Möglichkeiten. Jetzt geht es nach Austin, mit einem ähnlichen Asphalt, aber mit ein bisschen mehr High-Speed und ein bisschen mehr Traktion. Es ist nicht alles Entwicklung, einiges macht auch der Kurs aus, aber wir hoffen auch dort wieder Fortschritte zu machen.