• 11.10.2014 21:36

  • von Dieter Rencken & Dennis Hamann

McLaren: Im Setup-Dschungel verirrt

McLaren verrannte sich in Sotschi zunächst beim Setup beider Fahrzeuge, fand aber rechtzeitig zum Qualifying wieder zurück in die Erfolgsspur

(Motorsport-Total.com) - Mit einem vierten und einem sechsten Platz im Qualifying zum Großen Preis von Russland könnte McLaren durchaus zufrieden sein, wäre da nicht die Strafversetzung von Kevin Magnussen um fünf Plätze wegen eines Getriebewechsels. Jenson Button schaffte mit rund 6 Zehnteln Abstand auf Pole-Mann Hamilton und einer Zeit von 1:39.121 Minuten nach Silverstone seine beste Platzierung im Qualifying in diesem Jahr und zeigte sich damit sehr zufrieden: "Uns sind in Suzuka Verbesserungen gelungen, die wir hier wieder umgesetzt haben. Ich hatte im Qualifying endlich keine Verbremser mehr, was viel wert ist. Meine Runde war gut und mehr als das Auto zuließ."

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fuhr in Sotschi auf seinen zweitbesten Startplatz in dieser Saison Zoom

"Das Team hat einen guten Job gemacht und ist nach dem dritten Freien Training ruhig geblieben. Gestern hätten wir Platz vier noch erwartet, heute Vormittag nicht mehr. Da dachten wir, dass schon Q3 schwierig würde", erklärt Button die Ausgangslage vor dem Qualifying. "Im dritten Freien Training haben wir einen Schritt zurück gemacht. Das Setup passte nicht, obwohl wir wenig Sprit hatten", sagt der 34-Jährige. "Aber wir sind ruhig geblieben, haben uns durch die Probleme gearbeitet und hatten für das Qualifying wieder ein deutlich besseres Auto."

Ganz im Gegensatz dazu steht das Qualifying von Magnussen, der mit seinem Ergebnis nicht zufrieden war: "Es war gar kein guter Tag. Wir haben aus dem dritten Freien Training gar nichts mitnehmen können. Wir haben uns da im Setup total verrannt. Am Nachmittag hat es sich dann zum Glück deutlich besser angefühlt. Aber im letzten Abschnitt des Qualifyings hat sich das Auto plötzlich ganz anders verhalten", erklärt der Däne. "Ich habe beim ersten Versuch einen Fehler gemacht und es war nur eine schnelle Runde geplant. Später gab es dann ein Problem mit den Durchflussmengen-Begrenzer der FIA und wir mussten dem Motor den Saft abdrehen."

Magnussen: Getriebe ist zusammengebrochen"

Deswegen konnte der 22-Jährige auch nicht mehr richtig angreifen und blieb auf Position Sechs hängen. "Unsere Pace ist aber ein bisschen besser wie sonst, deswegen ist es umso schlimmer, dass wir mit der Strafversetzung um fünf Plätze belegt werden", so Magnussen. Der Getriebewechsel war im letzten Freien Training notwendig geworden: "An meinem Auto ist einfach das Heck abgefallen. Das Getriebe ist zusammengebrochen und die Hinterreifen haben in Kurve drei durchgedreht. Ich habe das Auto verloren aber Glück gehabt, dass nichts zu Bruch gegangen ist. Da kann ich den Jungs in der Box nur danken."

Trotz der Rückversetzung gibt sich der Däne aber kämpferisch: "Ich hoffe, dass wir im Rennen noch weiter nach vorne kommen. Das wird nicht einfach, aber man kann auf der Strecke ganz gut überholen und es gibt auch eine gute DRS-Zone." Button meint zu den Überholmöglichkeiten: "Bei der GP2 gab es viele Überholmanöver. Es ist einfacher als etwa in Barcelona, auch mit dem DRS. Unsere Longruns waren auch sehr gut, aber es ist nicht wirklich klar, wie viele Boxenstopps die anderen machen werden. Ich glaube aber nicht an ein Ein-Stopp-Rennen, wenn ich den Reifenabbau im Qualifying betrachte. Es ist so schnell passiert, dass man sich verbremst, gerade in Kurve 13."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Russland


"Wir hoffen einfach auf einen guten Rennsonntag für uns", gibt sich Button hoffnungsvoll. "Es ist ein schönes Gefühl, aus der zweiten Reihe zu starten und das sollte es uns deutlich einfacher machen, das gibt uns definitiv Hoffnung."