Fuß vom Gas in der Boxengasse: Piloten finden's gut

Die kurzfristige Herabsetzung des Speedlimits in der Boxengasse findet im Fahrerlager Anklang - die enge Boxeneinfahrt wird dadurch entschärft

(Motorsport-Total.com) - Bei den ersten Besichtigungen der neuen Strecke im Olympiapark von Sotschi, wo am Sonntag der Grand Prix von Russland ausgetragen wird, entstand schon am Donnerstag ein allgemein guter Eindruck. Einzige Sorgenpunkt: Die sehr enge Boxengasseneinfahrt und deren Betonmauern. Bei der Anfahrt im Renntempo könnten diese nämlich zur großen Gefahr werden, wie vereinzelte Fälle bereits am Freitag zeigten. Die FIA reagierte schnell und schon am Samstag wurde das Speedlimit von 80 auf 60 km/h heruntergesetzt - eine Entscheidung, die Wirkung zeigte und auf Zuspruch stößt.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Achtung, gleich wirds eng: Nico Rosberg bei der Anfahrt auf die Boxengasse Zoom

"Ich wusste davon gar nichts bis zum Vormittag", berichtet Jenson Button (McLaren), dem aber am Qualifyingtag bereits die Vorteile auffielen: "Jetzt können wir die Kurve in der Boxengasse voll fahren, am Freitag war noch Bremsen und Beschleunigen angesagt. Man will nicht, dass sich jemand dreht und in die Mauer einschlägt. Wenn man von 60 auf 80 km/h beschleunigt, ist das schnell passiert."

Auch Polesetter und WM-Leader Lewis Hamilton (Mercedes) ist ein Befürworter der Neuregelung: "Es ist eine ungewöhnliche Einfahrt mit einer engen Kurve, die in die Boxengasse führt. Mit 80 km/h wäre das heikel geworden. Da finde ich das Limit gerade richtig." Und Sergio Perez (Force India) erklärt: "Es ist zum einen eine enge Boxengasse, aber auch die Einfahrt mit 80km/h zu treffen ist knifflig und mit den Reifen kann es da schon auch mal einen Unfall geben. Und wenn es da einige Unfälle geben würde, müsste Charlie wieder das Rennen unterbrechen und deswegen entschieden wir uns, dass da nur 60 gefahren werden darf."

Nur Max Chilton dürfte sich über die Änderung etwas geärgert haben. Der Marussia-Pilot tappte am Samstagvormittag nämlich direkt mit 64,6 km/h in die Radarfalle und kassierte dafür eine Geldstrafe von 500 Euro. Die neue Geschwindigkeitsbegrenzung könnte sich auch auf die Strategien für das Rennen auswirken. Pirelli berechnete eine insgesamt Boxenstoppdauer von 24 Sekunden und liefert damit neben den nur sehr wenig abbauenden Reifen einen weiteren Grund für viele Teams auf eine Einstoppstrategie zu setzen.