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  • 11.10.2014 18:21

  • von Dieter Rencken & Dennis Hamann

Force India: Da war mehr drin

Force India landet in Sotschi mit beiden Fahrern außerhalb von Q3 auf den Plätzen zwölf und 13, durch einen Getriebewechsel wird Hülkenberg zusätzlich strafversetzt

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Nico Hülkenberg als auch Sergio Perez blieben beim Qualifying in Russland hinter den Erwartungen zurück. Mit einer Zeit von 1:40.058 Minuten für den Deutschen und 1:40.163 Minuten für den Mexikaner blieben nur die sechste beziehungsweise siebte Startreihe für die Force-India-Fahrer.

Der Abstand zum Erreichen des dritten Qualifying-Abschnittes belief sich dabei auf gerade mal 38 Tausendstel bei Hülkenberg und 14 Hundertstel bei Perez. "Es ist enttäuschend, einen Platz in Q3 verpasst zu haben, denn die Abstände waren wirklich klein. Ich habe es im zweiten Qualifying-Abschnitt nicht geschafft, das Beste aus dem Auto zu holen. Wir hätten aber eine perfekte Runde gebraucht", ärgert sich Perez.

Hülkenberg sieht es etwas pragmatischer: "Ich glaube, wir hatten beide ein bisschen mehr drin, aber es ist schwer, die Runde komplett durchzukriegen. Vor allem die letzten zwei Kurven sind extrem schwer, weil da die Reifen schon am Ende sind, vor allem die Hinterreifen. Wir haben im letzten Versuch nur auf eine Runde gesetzt. Ich glaube auch nicht, dass eine andere Taktik für uns besser gewesen wäre. Die Toro Rosso sind Sieben-, Acht-Runden-Stints gefahren und wurden immer schneller. Das hat bei uns aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert", erklärt der Deutsche.

Auch Teamchef Vijay Mallya relativiert die Aussage des mexikanischen Heißsporns: "Ein Platz im letzten Qualifying-Abschnitt war heute außer Reichweite. Aber wir waren nah dran. Ein oder zwei Zehntel haben im Endeffekt den Unterschied ausgemacht. Leider haben wir mit der Strafversetzung von Nico noch eine zusätzliche Hürde zu meistern."

Durch einen Getriebewechsel bei Hülkenberg wird der Deutsche für das Rennen am Sonntag zusätzlich noch fünf Platze nach hinten strafversetzt. "Das ist ein hoher Preis auf dieser Strecke, denn es wird schwierig sein, hier zu überholen", meint der Deutsche dazu.

Hülkenberg: "Hoffe auf einen sauberen Start"

"Es ist ein sehr herausfordernder Kurs und nicht einfach, eine gute Runde zusammenzubekommen. Wir haben heute so ziemlich alles aus dem Auto geholt, denn die Reifen waren hier der bestimmende Faktor", erklärt der Force-India-Pilot. "Wenn du zu früh Druck gemacht hast, musstest du am Ende der Runde den Preis dafür bezahlen. Das Geheimnis liegt also darin, einen guten Mittelweg über die ganze Runde zu finden."

Im Rennen erwartet der Deutsche deswegen einige Schwierigkeiten: "Man kann nur auf den beiden Geraden überholen. Deswegen hoffe ich auf einen sauberen Start und eine gute Renn-Pace, um wieder in die Punkte zu kommen." Rein strategisch wird laut Hülkenberg aber nicht viel machbar sein, da der Reifenverschleiß auf der neuen Strecke zu gering ist.

"Es sieht sehr danach aus, als wird es nur ein Ein-Stopp-Rennen", bestätigt entsprechend Perez. "Deswegen wird das Rennen vermutlich vom Spritverbrauch bestimmt. Vielleicht eröffnet uns das aber die ein oder andere Möglichkeit", hofft Teamkollege Hülkenberg.


Fotos: Force India, Großer Preis von Russland


"Wir stehen ziemlich genau da, wo wir es erwartet haben. Im Rennen sollten wir dann eine bessere Position haben. Wir erwarten allerdings keine großen Überraschungen was die Strategie angeht", erklärt Perez. Denn gerade was die Boxenstopps angeht, werden wohl alle Teams auf nur eine Durchfahrt setzen. "Zwei-Stopps sind keine Alternative. Das ist zu langsam, vor allem, da jetzt auch die Geschwindigkeit auf 60 km/h begrenzt wurde. Da kostet es noch mehr Zeit", erklärt Hülkenberg.

"Überholen wird nicht einfach sein, der Start und die ersten Runden werden also einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben", ist Perez deswegen überzeugt. Auch Teamchef Mallya hofft entsprechend auf die ein oder andere Unwägbarkeit, um sich im Kampf um die Konstrukteursmeisterschaft weiter von McLaren distanzieren zu können: "Es ist eine brandneue Strecke, auf der wir noch nie gefahren sind. Da kann vieles eine Rolle spielen. Wir sind also trotzdem optimistisch, unsere Startpositionen auch in Punkte umzusetzen und werden dafür, wie immer, alles geben."