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McLaren: Silverstone als Erlösung oder Enttäuschung?

Jenson Button und Kevin Magnussen beendeten den Britischen Grand Prix in den Top 7 - Rennleiter Eric Boullier weiß nicht so recht, was er davon halten soll

(Motorsport-Total.com) - Von den Startplätzen drei und fünf ins Rennen gegangen, kamen die McLaren-Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen am Sonntag in Silverstone auf den Plätzen vier und sieben ins Ziel. Lokalmatador Button trennten nach 52 Runden ganze 0,895 Sekunden von Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo und damit von seinem längst überfälligen ersten Podestplatz beim Heim-Grand-Prix.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier rechnet so bald nicht mit einem McLaren-Podestplatz aus eigener Kraft Zoom

Trotz des Gewinns von 18 WM-Punkten dank Button und Magnussen ist man im McLaren-Lager mit der Ausbeute rückblickend nicht ganz zufrieden. "Das ist nicht gut genug", stellt Rennleiter Eric Boullier klar und hadert: "Mit einer etwas aggressiveren Strategie hätten wir mit Sicherheit besser abschneiden können."

"Andererseits kannst du deinen Jungs nichts vorwerfen, wenn sie bei schwierigen Bedingungen wie am Samstag gute Arbeit geleistet und sich in eine gute Ausgangsposition gebracht haben. Dann ist man natürlich erst einmal konservativ eingestellt und will WM-Punkte an Land ziehen", schildert Boullier den Zwiespalt, in dem sich Button, Magnussen und das gesamte Team befanden.

Unter Berücksichtigung aller Umstände ist der McLaren-Rennleiter mit dem Ergebnis vom Sonntag dann doch nicht unzufrieden: "Auf dem Papier ist unser Auto gut genug für Platz sieben oder acht, aber nicht Platz vier und sechs. So gesehen war es immer noch ein besseres Ergebnis, als wir unter normalen Umständen hätten erwarten dürfen."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien


Ob es bei einem der anstehenden Rennen mit einem McLaren-Podestplatz klappt, bleibt abzuwarten. Boullier jedenfalls erwartet eine schwierige Aufgabe und stellt heraus: "Du kannst einen Rückstand von einer Sekunde nicht in drei Monaten aufholen. Das ist unmöglich." Zwar sei das seit dem Österreich-Grand-Prix eingesetzte Aero-Upgrade ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, doch der Franzose mahnt zur Geduld: "Unser Windkanal wird gerade umstrukturiert. Das braucht Zeit."

Immerhin: In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sind die Chrompfeile bis auf einen Zähler an Rang fünf (Force India) herangerückt. Das Saisonziel bleibt weiter der dritte Platz, den aktuell noch Ferrari innehat. Die Scuderia aus Maranello spürt aber inzwischen längst den Atem von Williams.