• 05.07.2014 19:01

  • von Roman Wittemeier

McLaren: Qualifying zeigt nicht die ganze Wahrheit

Im Lager von McLaren verzeichnet man zwar Fortschritte hinsichtlich der Performance, aber das Qualifying in Silverstone war zu viel des Guten

(Motorsport-Total.com) - Die Startplätze drei und fünf, ausgerechnet beim Heimspiel in Silverstone - für McLaren verlief der Samstag des Formel-1-Wochenendes in Großbritannien nach sportlich schwierigen Wochen wie im Märchen. Allerdings wird die Qualifikationsblase am Sonntag vermutlich platzen. Dessen sind sich alle Beteiligten im Lager der Mannschaft aus Woking gewiss. "Wir sind noch nicht so weit, dass wir um Poles oder Siege kämpfen könnten", so Teamchef Eric Boullier.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Der McLaren sah im Qualifying schneller aus als er eigentlich ist Zoom

Die guten Startpositionen nehme man zwar gern mit, aber man werde sich keinesfalls von den Ergebnissen blenden lassen, betont der Franzose. McLaren steht zum Rennstart dort, wo man eigentlich (noch) nicht hingehört, wo man aber bald wieder regelmäßig aus eigener Kraft sein möchte. "Wir werden unser aktuelles Auto so lange weiterentwickeln, wie wir sicher sein können, dass uns diese Entwicklungen auch im Hinblick auf das kommende Jahr etwas nützen", sagt Boullier.

"Wir arbeiten unter Hochdruck. Die Updates, die wir für Silverstone geplant hatten, waren sogar schon in Spielberg an Bord", erklärt der Teamchef. In Österreich war von Fortschritten nicht viel zu sehen. Allerdings gilt der Kurs in der Steiermark auch nicht gerade als Referenz für den Wettbewerb im weiteren Verlauf der Saison. Silverstone hat mit schnellen Kurven mehr Aussagekraft. "Was mich ganz besonders freut: die Korrelation zwischen Simulation, Windkanal und Erfahrungen auf der Strecke stimmt", so Boullier.

Fortschritte bisher nicht zu bemessen

"In Malaysia haben wir gesehen, dass wir auf Strecken mit schnellen Ecken und vielen Richtungswechseln einige Schwächen haben", sagt Jenson Button. "Entsprechend bescheiden waren unsere Erwartungen vor dem Silverstone-Wochenende. Wenn ich mir das Freitagstraining anschaue, dann denke ich, dass wir in etwa dort sind, wo wir auch in Montreal waren. Erst morgen im Rennen werden wir erkennen können, wo wir jetzt wirklich stehen. Ich denke aber schon, dass wir unser Paket für schnelle Strecken verbessert haben."

Der Brite überzeugte am Samstag mit Startplatz drei. "Es ist kein Rennsieg, es ist keine Pole-Position, aber es bedeutet mir dennoch sehr viel", so der Ex-Champion. "Egal wie das Rennen morgen auch ausgehen mag: Ich werde Silverstone am Abend mit einem Lächeln verlassen. Unter normalen Umständen wären wir niemals auf Startplatz drei gekommen. Vier der Autos, mit denen wir sonst immer kämpfen, sind schon in Q1 ausgeschieden."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Großbritannien


"Lewis wird schnell von hinten kommen und uns stehen lassen. Sein Auto ist bestimmt 1,5 Sekunden pro Runde schneller", blickt Button auf den Renntag. Der erfahrene Mann aus Frome gibt sich keinen Illusionen hin. "Dann sind da die Force Indias. Die sehen hier sehr stark aus. Dann bleiben auch noch Daniel Ricciardo und die Toro Rossos. Da sind genügend starke Wettbewerber um uns herum. Keine Ahnung, was wir im Rennen erreichen können."