McLaren: "Positiv überrascht" von Form nach Updates

Wie die McLaren-Fahrer Lando Norris und Daniel Ricciardo ihr Abschneiden im Qualifying bewerten und ob die Frankreich-Updates angeschlagen haben

(Motorsport-Total.com) - P5 im Qualifying für Lando Norris im modifizierten McLaren MCL36, zwischen den beiden Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell. Das sei eine "positive Überraschung", meint Norris selbst. Und auch McLaren-Teamchef Andreas Seidl erklärt bei 'Sky', er sei "super zufrieden" mit dem Abschneiden seines Teams, zumal auch Daniel Ricciardo aus den Top 10 der Startaufstellung losfährt.

Titel-Bild zur News: Lando Norris im McLaren MCL36 in Le Castellet 2022

Lando Norris im McLaren MCL36 in Le Castellet 2022 Zoom

Laut Norris aber hatte McLaren "nicht erwartet, es mit Mercedes aufnehmen zu können". Der MCL36 mit diversen Neuteilen aber habe "sehr gut" funktioniert und ihm sei auch eine sehr gute Runde gelungen, sagt Norris.

"Mehr war nicht mehr drin. Das zeigt: [Ferrari und Red Bull] sind immer noch vor uns, aber es war eine gute Überraschung, die Lücke so weit zuzufahren. Das war mehr als erwartet. Vor allem, wenn man bedenkt, wie die jüngsten Wochenenden gelaufen sind."

Alpine macht Druck auf McLaren

Tatsächlich ist McLaren zuletzt ins Hintertreffen geraten, hat seit Baku jedes Mal Punkte auf Direktkonkurrent Alpine verloren, der beim vergangenen Rennen in Spielberg gleichgezogen hat. In Le Castellet aber könnte McLaren eine Trendwende herbeiführen: Je ein McLaren steht am Start vor einem Alpine.

"Wir haben es [im Qualifying] auf den Punkt gebracht, sie wahrscheinlich nicht", sagt Norris. "Vielleicht aber sind sie im Rennen wieder etwas vor uns, wie üblich. Im Rennen sieht ihr Auto nämlich immer etwas besser aus als im Qualifying."

Ricciardo verpasst Q3 um Haaresbreite

Auf eine schnelle Runde war aber auch Ricciardo nicht in Topform. Als Elfter in Q2 scheiterte er knapp am Einzug in die Top 10, rückt nur aufgrund von Motorenstrafen überhaupt unter die ersten Zehn vor in der Startaufstellung.

Der Australier verweist auf "Probleme an manchen Stellen der Strecke", geht aber nicht ins Detail. Die Neuteile am MCL36 aber hätten geholfen: "Im Qualifying aber fühlte es sich schon besser an. In manchen Abschnitten hatte ich den Eindruck, es sind uns Fortschritte gelungen, in anderen Teilen habe ich nicht das machen können, was ich wollte. Es ging aber in die richtige Richtung."


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Das Auto sei jetzt eine "verbesserte Version" des Fahrzeugs, das McLaren bisher eingesetzt habe, doch es sei "insgesamt ziemlich ähnlich", erklärt Ricciardo. "Das Auto hat jetzt einfach mehr Grip an manchen Stellen. Und Landos Runde ist ermutigend, denn ein Platz in den Top 5 ist ein super Ergebnis."

Ricciardo räumt ein: Er rätselt, woran es liegt

Er selbst frage sich dagegen weiterhin, was er tun könne, um den Speed von Norris mitgehen zu können. Konkret im Qualifying habe er "hier und da zu viel Zeit verloren", sagt Ricciardo. Und: "Da rätsle ich manchmal, wie ich es auf die Reihe kriegen soll."

Seinen berühmten Humor aber hat Ricciardo nicht verloren. Angesprochen darauf, dass ihn Yuki Tsunoda im AlphaTauri um weniger als ein Zehntel die Q3-Teilnahme gekostet hat, meinte Ricciardo schlicht: "Yuki ist nicht gut beim Start, also kriege ich ihn gleich beim Losfahren."

Seidl erkennt einen "Schritt nach vorne"

Schon jetzt einen "Schritt nach vorne" erkennt Teamchef Seidl bei 'Sky'. Damit sei es McLaren gelungen, das Update-Paket gleich im ersten Anlauf "zu bestätigen". "Und jetzt sind wir gespannt, wie sich dieses Paket über die Distanz auswirkt. Wir sollten im Rennen hoffentlich die Pace haben, um mit beiden Autos Punkte zu machen und hoffentlich die Alpine zu schlagen."

Wie es anschließend weitergehen könnte für McLaren? Für eine genaue Prognose sei es "noch zu früh", sagt Seidl. "Aber klar, das Ziel ist jetzt erstmal, das Potenzial von diesem Paket in den nächsten Rennen noch weiter zu heben, weil ich glaube nicht, dass wir das schon komplett ausgereizt haben jetzt, da ist die Zeit einfach zu kurz an einem Rennwochenende."


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Man nehme aber aus dem Frankreich-Qualifying mit, zumindest über eine Runde das viertschnellste Team gewesen zu sein. Daran werde man die künftigen Leistungen messen. Denn P4 im aktuellen Formel-1-Ranking "ist natürlich das Ziel für die zweite Saisonhälfte", sagt Seidl.

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