McLaren: Noch zu früh, um Saison einzuordnen

Jonathan Neale glaubt, dass die Wirkung des Barcelona-Upgrades durch das Wettrüsten verschleiert werden könnte und gibt keine Prognosen ab

(Motorsport-Total.com) - Im mittlerweile sechsten Jahr in Folge markiert der Grand Prix von Spanien in Barcelona den Beginn der Europa-Saison und damit die erste große Upgrade-Offensive im Verlauf eines Formel-1-Jahres. Anno 2013 ist es vor allem an McLaren, einen Schritt nach vorn zu machen, nachdem man sich bei den Übersee-Rennen mit Ausnahme von Jenson Buttons Schongangfahrt in Schanghai regelmäßig am hinteren Ende der Top 10 wiederfand.

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Sergio Perez

Der MP4-28 bereitet dem gesamten Team große Sorgen - wie lange noch? Zoom

In Barcelona rücken die Chrompfeile mit einer ganzen Reihe neuer Teile für den MP4-28 aus. Dem aktuellen Boliden aus Woking so schnell wie möglich Beine zu machen, ist laut McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale aber nicht die erste Priorität. Vielmehr müsse man verstehen, wie man sich bei der Entwicklung des Autos derart verzetteln konnte. Dies sei nicht zuletzt für die Entwicklung des 2014er-Boliden von entscheidender Bedeutung.

"In erster Linie versuchen wir herauszufinden, wo die Wechselwirkung nicht stimmt", spricht Neale die Abweichungen zwischen Windkanal und Rennstrecke an und betont, dass man sich bezüglich der an diesem Wochenende erstmals zum Einsatz kommenden Upgrades ganz bewusst nicht aus dem Fenster lehnt: "Jenson und ich ziehen es vor, den Ball flach zu halten. Keiner von uns will sich der Gefahr aussetzen, von den Medien eins übergebraten zu bekommen."

"Andererseits arbeiten wir hier natürlich nicht isoliert. Es ist klar, dass die Leute von uns erwarten, dass wir die Vorgabe ausgeben, auf die Pole-Position zu fahren. Doch es ist ein konkurrenzbetonter Sport, in dem niemand auf der Stelle tritt", weiß Neale und glaubt, dass die Wirkung der jüngsten Upgrades am MP4-28 "vor allem davon abhängt, was die Konkurrenz dabei hat".

Trotz enttäuschender Zwischenbilanz nach vier Rennen - Button liegt in der Fahrerwertung mit 64 Punkten Rückstand auf Sebastian Vettel auf Platz zehn und McLaren belegt in der Konstrukteurswertung mit 86 Punkten Rückstand auf Red Bull Rang sechs - will Neale von einer verlorenen Saison 2013 noch nichts wissen. "Wenn die Sommerpause unmittelbar bevorsteht, können wir eine bessere Einschätzung abgeben", so der McLaren-Geschäftsführer auf die Frage, ob man in dieser Saison noch einmal zurückschlagen könne.