McLaren muss umlackieren: FIA verbietet Chromlackierung
Die vom Team als revolutionär und einzigartig bezeichnete "Chromlackeriung" des MP4-21 wird nach einem Protestschreiben dreier Teams ab Imola Geschichte sein
(Motorsport-Total.com) - Voller Stolz hatte das McLaren-Mercedes-Team nach neun Jahren "Silberpfeil" Anfang Februar in London die aufregend neue "Chromlackierung" präsentiert. Ekrem Sami, Marketingleiter bei McLaren, erklärte damals voller Stolz: "Wir haben intensiv geforscht und viele Monate an diesem besonderen Farbeffekt gearbeitet. Wir bieten unseren Sponsorpartnern die Möglichkeit, sich optisch deutlich zu differenzieren."
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Ohne rote Elemente wäre der MP4-21 schon im Trockenen kaum zu sehen
In der Tat sorgte das Team mit der neuen Lackierung für viel Aufsehen und auch bei Fans kommt die Lackierung gut an: 47,51 Prozent von über 2.500 Befragten entschieden sich bei einer aktuell auf 'F1Total.com' laufenden Umfrage auf die Frage nach der am besten gefallenden Lackierung für jene des britisch-deutschen Rennstalls.#w1#
Doch nun hat der Automobilweltverband FIA der neuen Lackierung einen Riegel vorgeschoben und das Team aufgefordert, die Lackierung bis zum kommenden Rennen in Imola (23. April) zu modifizieren - aus Sicherheitsgründen.
Die FIA sieht in der Lackierung ein potenzielles Sicherheitsrisiko
"Die Stewarts der Veranstaltung, Chefstewart Tony Scott-Andrews (Großbritannien), Claude-Exaucé Laviers (Frankreich) sowie Mike Taylor (Australien), haben nach Rücksprache mit dem Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, entschieden, dass die Lackierung der Autos mit den Startnummern 3 und 4 mit Artikel 2.3 ("Dangerous Construktions", "Gefährliche Konstruktionen"; Anm. d. Red.) des Technischen Reglements in Konflikt gerät und geändert werden muss."
Vorausgegangen war ein von den Teams Ferrari, Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso unterschriebenes Protestschreiben an die Rennleitung: "Drei Teams wiesen uns in einer schriftlichen Mitteilung am Samstagabend darauf hin, dass die beiden Autos mit den Startnummern 3 und 4 im Freien Training am Samstagmorgen in Melbourne wegen der stark reflektierenden Oberfläche sich kaum von der feuchten Rennstrecke abhoben, wenn die Sonne ungünstig stand. Die FIA ist nach Studium von On-Board-Aufnahmen der Meinung, dass dies ein potenzielles Sicherheitsrisiko für die Fahrer darstellt", heißt es in der Stellungnahme der FIA weiter.
Schonfrist bis zum übernächsten Rennen
Da von der Lackierung des Teams keine unmittelbare Gefahr ausgeht, wurde dem Team Zeit gegeben, die Modifikationen bis zum vierten WM-Lauf in San Marino in drei Wochen durchzuführen: "Das Team wurde am Samstagabend dazu aufgefordert, bis zum vierten WM-Lauf in San Marino wesentliche Flächen des Autos mit einer matten Oberfläche zu lackieren", heißt es in der Stellungnahme der FIA abschließend. Freuen werden sich die Sponsoren des Teams, denn einige hatten sich beschwert, dass ihre Schriftzüge auf dem Auto im Fernsehen und auf Fotos kaum zu erkennen sind.