• 29.08.2008 12:32

McLaren-Mercedes will in Spa zurückschlagen

Beim Klassiker in Belgien möchten die "Silberpfeile" im Kampf um die WM-Titel einen Stich gegen Ferrari machen

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team startet am 7. September auf der längsten Rennstrecke im Formel-1-Kalender in den Großen Preis von Belgien. Mit anspruchsvollen Kurven wie der berühmten 'Eau Rouge' und dem wechselhaften Wetter mitten in den Wäldern der Ardennen gilt sie als eine der größten Herausforderungen in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton belegte im vergangenen Jahr in Spa den vierten Rang

Bruce McLaren erzielte hier 1968 seinen ersten Grand-Prix-Sieg für sein eigenes Team, das er zwei Jahre zuvor gegründet hatte. McLaren-Mercedes gewann vier der letzten neun belgischen Grand Prix: David Coulthard 1999, Mika Häkkinen 2000, nach einem grandiosen Manöver, bei dem er gleichzeitig Michael Schumacher überholte und Ricardo Zonta überrundete. 2004 und 2005 siegte Kimi Räikkönen in Spa.#w1#

"Die Strecke ist eine meiner Lieblingsstrecken." Lewis Hamilton

"Die Strecke ist eine meiner Lieblingsstrecken", so Lewis Hamilton. "Schon vor meinem ersten Rennen hier, ein Lauf der Formel Renault 2002, fuhr ich auf diesem Kurs am Computer. 'Eau Rouge' ist wahrscheinlich die tollste Kurve der Formel 1."

"Spa-Francorchamps ist eine der wenigen Strecken, auf denen du etwas spürst, wenn du mit Vollgas den Berg hinauf jagst und in den Wald hinein, dann fühlst du die Strecke unter dir. Das ist eine der schönsten Herausforderungen in der Formel 1."

"Ich vermisse sie nicht, aber es ist schade, dass es sie nicht mehr gibt", meint der Brite auf die vielen alten Strecken angesprochen, die es mittlerweile im Kalender nicht mehr gibt. "Ich mag die historischen Rennstrecken wie Monza, Silverstone und Monaco."

"Immer, wenn ich auf diesen Kursen fahre, spüre ich die Geschichte und genieße den Charakter dieser Strecken." Lewis Hamilton

"Immer, wenn ich auf diesen Kursen fahre, spüre ich die Geschichte und genieße den Charakter dieser Strecken. Mit jeder Modernisierung verlieren sie ein kleines Stück ihrer Eigenheiten, aber dadurch werden sie sicherer und wir können weiter auf diesen Strecken fahren, es ist also ein guter Kompromiss."

"Wenn es um Spa geht, spricht jeder über 'Eau Rouge', doch noch schwieriger ist 'Pouhon' - eine bergab führende Linkskurve, die wir mit rund 260 km/h durchfahren", so Heikki Kovalainen. "Wir fahren hier fast Vollgas, und es ist nicht einfach, die richtige Balance zu finden, mit der du attackieren kannst ohne abzufliegen. Wir Fahrer mögen das, Hochgeschwindigkeitskurven, in denen man fast Vollgas fährt. Hier wird es wirklich spannend, denn hier kommt es ganz auf fahrerisches Können an."

"Spa ist sehr lang, hat eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und ist nicht ganz ungefährlich." Heikki Kovalainen

"Spa ist sehr lang, hat eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und ist nicht ganz ungefährlich. Für uns Fahrer bedeutet das zusätzlichen Nervenkitzel. Du fährst mit hohem Tempo auf einer eher schmalen Strecke - das ist fast wie ein Stadtkurs zwischen Bäumen. Da die Strecke so lang ist, wird es schwierig, eine gute Runde zusammen zu bekommen."

"Das Wichtigste hier ist Mut - du musst in den Kurven schneller fahren als es dein Kopf dir sagt. Du musst das Gaspedal durchtreten, auch wenn es dir unmöglich erscheint. Du musst deinen Instinkten vertrauen und keinen Gedanken an mögliche Gefahren verschwenden. Das nenne ich eine echte Fahrerstrecke."

"Wir werden nichts auslassen, um unsere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit weiter zu steigern." Martin Whitmarsh

Vor dem Rennen in Belgien hat das Team das Auto erneut weiterentwickelt, wie McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh verrät: "Es gab ein paar kleinere Modifikationen an der Aerodynamik, viele kleine Details, aber nichts, das sofort ins Auge fällt. Außerdem überarbeiten wir unsere Systeme, um Fehlerquellen auszuschließen. Beide Weltmeisterschaften bleiben bis zum Saisonende hart umkämpft und wir werden nichts auslassen, um unsere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit weiter zu steigern."

"Auch physisch werden die beiden nächsten Rennen ausschlaggebend. Jeder im Team muss alles dafür geben, dass es keine unliebsamen Zwischenfälle gibt und wir für die darauf folgenden Überseerennen eine gute Ausgangsbasis haben."

"Die über sieben Kilometer lange Strecke von Spa-Francorchamps ist die längste im Formel-1-Kalender, und nach Monza, wo wir eine Woche später antreten werden, die mit der zweithöchsten Durchschnittsgeschwindigkeit aller Grand-Prix-Kurse", erklärt Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Huag. "Im Qualifying 2007 lag diese bei 238 km/h."

"Die Motoren werden auf diesen beiden Strecken der höchsten Belastung in der Saison ausgesetzt." Norbert Haug

"Die Motoren werden auf diesen beiden Strecken der höchsten Belastung in der Saison ausgesetzt. Die längste Vollgaspassage führt von 'Eau Rouge' bergauf bis 'Les Combes', ist rund 1.900 Meter lang und dauert knapp 24 Sekunden. Zusätzlich gibt es einen zweiten langen Volllastabschnitt von 1.600 Metern zwischen den Kurven 14 und 18, wo 21 Sekunden mit Vollgas gefahren wird."

"Neben den langen Geraden, auf denen Höchstgeschwindigkeiten bis zu etwa 320 km/h erzielt werden, hat Spa alles, was einen Kurs interessant und anspruchsvoll macht, von lang gezogenen, anspruchsvollen Kurven wie 'Pouhon' und 'Stavelot' bis hin zur engen Haarnadel 'La Source', die mit nur 70 km/h durchfahren wird."

"Bei der Abstimmung müssen Fahrer und Ingenieure diese ganz unterschiedlichen Abschnitte berücksichtigen. Das Wetter spielt hier den Teams oft Streiche, und wenn es regnet, dann nicht unbedingt überall auf der langen Strecke. Spa ist - würde es eine Abstimmung unter den Fahrern geben - bestimmt die Strecke, die am meisten Zuspruch fände."