McLaren-Mercedes setzt auf Rennstrategie
Trotz der mäßigen Qualifying-Ergebnisse machen sich die "Silberpfeile" dank ihrer Rennstrategie Hoffnungen für morgen
(Motorsport-Total.com) - Nicht viel Gutes verheißen die Startpositionen sieben (Räikkönen) und neun (Coulthard) für McLaren-Mercedes im morgigen Ungarn-Grand-Prix, zumal auch die Freien Trainings nicht besonders ermutigend verlaufen sind. Dank ihrer Rennstrategie wollen die "Silberpfeile" aber die Konkurrenz überraschen.

© West
Nur Siebenter, aber wenigstens vor WM-Gegner Schumacher: Kimi Räikkönen
"Bisher war es wegen der Streckencharakteristik immer unmöglich, in Ungarn zu überholen", erklärte Teamchef Ron Dennis, "daher ist es auch verständlich, dass sich einige der Teams für sehr rennorientierte Strategien entschieden haben. Ich bezweifle stark, dass das morgige Ergebnis eine Reflektion der Startaufstellung sein wird. Es sollte ein großartiges Rennen werden."
WM-Aspirant Kimi Räikkönen hat eine mögliche bessere Position mit der elftbesten Zeit im letzten Sektor verschenkt, ist aber trotzdem optimistisch, zumal Michael Schumacher einen Platz hinter ihm steht: "Das ist gar nicht so schlecht. In der zwölften Kurve habe ich durch einen Fehler etwas Zeit verschenkt. Gegenüber Michael habe ich morgen am Start einen Vorteil, weil ich auf der sauberen Seite stehe, und Montoya ist auch nicht zu weit weg. Abwarten, was im Rennen passiert, denn hier ist die erste Kurve entscheidend."
Aufgegangen ist der Poker des Finnen mit dem Setup, denn nach dem Warm-Up ließ er noch einige Änderungen anbringen, die die Fahrzeugbalance verbesserten. Auch bei David Coulthard wurde bis zur letzten Minute gearbeitet: "Ich hatte ein kleines Problem mit der Kupplung, als ich schon zum Wegfahren bereit war, denn sie ließ sich nicht ziehen. Die Jungs haben aber zum Glück eine schnelle Lösung gefunden und so konnte ich rechtzeitig auf die Strecke gehen."
"Von früher wissen wir", so der Schotte weiter, "dass unsere Pace im Rennen gut ist und ich glaube auch, dass wir eine gute Strategie haben. Außerdem stehe ich auf der sauberen Seite der Strecke, was am Start entscheidend sein könnte." Denn: Nirgendwo sonst ist es abseits der Ideallinie so schmutzig wie auf dem Hungaroring.
Mercedes-Sportchef Norbert Haug nahm die mäßigen Positionen seiner Fahrer ebenfalls gelassen hin und verwies auf die recht gut gefüllten Tanks: "Eine Startaufstellung, die ein aufregendes Rennen verspricht. Zu sehen, wie sich die verschiedenen Benzinstrategien auf die Startpositionen ausgewirkt haben, wird interessant sein."

