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McLaren-Mercedes mit Leistung zufrieden
Den Rückstand in der WM um einen Punkt verkürzt, Coulthard immerhin Fünfter ? für Silber hätte es schlimmer kommen können
(Motorsport-Total.com) - Obwohl der "Jahreswagen" MP4-17D langsam ein wenig ins Hintertreffen gerät, konnte das McLaren-Mercedes-Team heute in Silverstone zumindest Schadensbegrenzung betreiben. Kimi Räikkönen machte in der Weltmeisterschaft etwas Boden gut, David Coulthard verbesserte sich vom zwölften Startplatz noch auf Rang fünf.

© xpb.cc
"Iceman" Kimi Räikkönen holte als Dritter immerhin einen WM-Punkt auf
"Ein großartiges Rennen", freute sich Mercedes-Sportchef Norbert Haug über die geniale Show, die dem Publikum geboten wurde, "und auch ein positives für uns, denn Kimi hat seine WM-Chancen am Leben erhalten. Auch David hat eine starke Performance gezeigt und jetzt, wo unser Heim-Grand-Prix in Hockenheim bevorsteht, ist die Weltmeisterschaft so offen und spannend wie schon seit vielen Jahren nicht mehr."
Räikkönen im Windschatten von da Matta flott unterwegs
Mit dafür verantwortlich ist die Safety-Car-Phase wegen dem Verrückten, nach der sich Räikkönen zwischen die Toyotas schieben und sich so eine gute Ausgangsposition verschaffen konnte. Der "Iceman" setzte sich in dieser Phase im Windschatten des führenden da Matta zehn Sekunden von den Verfolgern ab, konnte aber dem sensationell aufgeigenden Barrichello trotzdem nichts entgegen setzen und verlor dann durch einen Schnitzer auch noch Platz zwei. Trotzdem ließ er wenigstens Michael Schumacher hinter sich.
"Am wichtigsten ist", teilte er mit, "dass wir den Abstand in der Meisterschaft um einen Punkt verkürzt haben. Mein Start war gut, ich lag an zweiter Stelle und übte Druck auf Trulli aus. Vielleicht hätte ich als Zweiter ins Ziel kommen können, aber zur Hälfte des letzten Stints baute die Balance ab und ich verlor eine Menge Zeit. Noch schlimmer kam es dann, als ich momentan in Stowe das Heck verloren habe, wodurch Montoya durchschlüpfen konnte."
Kopfschütteln über "geistesgestörten" Zuschauer
Aber: "Man weiß nie, vielleicht entpuppt sich der eine Punkt, den wir heute aufgeholt haben, am Ende als entscheidend." Auch zur Aktion mit dem verrückten Streckenbelagerer hatte der junge Finne etwas zu sagen: "Ich habe diesen seltsamen Typen im Vorbeifahren noch über den Zaun klettern sehen, aber als er auf der Strecke war, war ich an der Stelle schon vorbei."
"Es wird nach der dummen Aktion dieses fanatischen Zuschauers sicher Kritik geben", ärgerte sich auch Teamchef Ron Dennis über die kuriose Aktion, "aber solche Dinge sind schon in anderen Ländern und sogar in anderen Sportarten passiert. Das Safety-Car ist heutzutage ohnehin ein fixer Bestandteil des Sports und ich denke, dass das Team gut darauf reagiert hat und auch auf die anderen Herausforderungen in diesem Rennen."
Es sei "ein großartiger Grand Prix" gewesen, freute sich der Brite über die vielen Überholmanöver ? und auch über seine beiden Piloten: "Kimis Vorstellung wurde leider von einem schlechten dritten Reifensatz beeinträchtigt und David hatte es von seiner Startposition aus schwer. Gleichzeitig sind beide aber außergewöhnlich gefahren."
Viel Lob für Coulthards Aufholjagd
Speziell Coulthards Vorstellung wurde von den Verantwortlichen gelobt, obwohl der Schotte abgesehen von einem guten Start und der starken Schlussphase, in der er da Matta und Trulli überholte, nicht viel zu bieten hatte. Der Routinier verabsäumte es, nach der zweiten Safety-Car-Phase, die ihn effektiv auf Platz drei nach vorne spülte, aufzudrehen, griff nicht die Toyotas an, sondern musste sich sogar vom Teamkollegen überholen lassen.
"Angesichts meiner Startposition bin ich mit Platz fünf zufrieden", erklärte er dennoch. "Mit diesem Geistesgestörten auf der Strecke war es ein ungewöhnliches Rennen, aber das Safety-Car ist ja schnell herausgekommen. Am Ende ist die Balance des Autos immer besser geworden, wodurch ich einige schnelle Runden hinlegen konnte. So bin ich auch an Trulli vorbeigegangen und Fünfter geworden."
Die erste Safety-Car-Phase hat Coulthard übrigens selbst verschuldet: "Die Befestigung der Schaumstoffeinlage im Cockpit ist gebrochen. Ich musste deshalb an die Box kommen und dabei haben wir auch gleich die Strategie geändert." Der Halt dauerte knapp eine halbe Minute, um eine neue Einlage befestigen zu lassen, dabei konnte aber auch gleich nachgetankt werden, was sich später als hilfreich herausstellte.

