BAR: Button holt einen Punkt - Villeneuve Zehnter
BAR-Honda wurde heute mit der Zielankunft beider Fahrer belohnt - Button wurde Achter, Villeneuve kämpfte mit der Balance
(Motorsport-Total.com) - Beim Heim-Grand Prix in Silverstone durfte sich das nur wenige Kilometer von der Rennstrecke in Brackley beheimatete Team nicht nur über die Zielankunft beider Piloten freuen, sondern auch über ein kleines Wunder.

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Bot beim Heimspiel eine überzeugende Vorstellung: Button im BAR-Honda
Hatte auf Grund seines Starts vom letzten Startplatz zu Rennbeginn nämlich niemand ernsthaft damit gerechnet, dass Jenson Button am Ende in den Punkterängen liegend ins Ziel kommen würde, so gelang dem Briten nach einer beherzten Fahrt schlussendlich genau dieses Kunststück.
Teamkollege Jacques Villeneuve fightete während des spannenden 60 Runden-Krachers ebenfalls, drehte sich aber in der vorletzten Runde und wurde nach der Befreiung aus dem Kiesbett nur Zehnter.
"Das war heute eine Menge Spaß", sagte Jenson Button nach seiner Zielankunft in prächtiger Stimmung. "Es war klar, dass es von ganz hinten sehr schwierig werden würde, doch ich glaube nicht, dass wir heute noch besser hätten sein können. Das war eine meiner besten Leistungen in meiner Karriere. Da ich nichts zu verlieren hatte, habe ich von Beginn an alles gegeben. In der ersten Runde konnte ich schon fünf Plätze gutmachen und danach wusste ich, dass ich in einem Auto sitze mit dem ich etwas ausrichten und kämpfen könnte. Ich war gerade dabei mir meinen Weg durch das Feld zu arbeiten als wir wegen des Zuschauers auf der Strecke und der dadurch ausgelösten Safety Car-Phase einen Boxenstopp absolvierten bei dem ich mich kurze Zeit hinter Jacques anstellen musste. Ich fiel dadurch auf Platz 18 zurück und musste wieder von vorne beginnen, was extrem frustrierend war."
Der Brite weiter: "Ich bekam dann etwas Übersteuern, doch es legte sich und die Reifen und die Fahrzeugbalance waren gut und das gesamte Auto fühlte sich großartig an. Ich hatte eine Menge Spaß dabei mich durch das Feld zu arbeiten und es war ein großartiges Gefühl für Jacques und mich mit Michael Schumacher zu kämpfen. Ich hatte dann einen guten zweiten Stopp und kam vor Jacques raus und begann dann nach Alonso zu angeln. Als er dann ausschied startete ich einen Angriff auf da Matta, doch am Ende reichten die Runden einfach nicht mehr aus. Für mich war das heute ein sehr spezielles Rennen und ich bin erfreut darüber, dass wir am Ende einen Punkt geholt haben, denn das Team hat hart arbeiten müssen, um das Auto wieder auf diesen Level zu bringen."
"Heute war enttäuschend nach dem guten Samstag den wir gestern gehabt hatten", analysierte Jacques Villeneuve kurz und knapp. "Das neue Auto ist definitiv eine Verbesserung und der Motor hat vom Start bis zum Ende gehalten, doch das Auto hat im Renntrim heute nicht funktioniert, was schon verrückt ist, denn normalerweise ist es genau andersherum. Wir haben so hart gekämpft wie es eben möglich war, doch vom Einsatz des Safety Cars haben wir heute nicht profitieren können. Ich konnte das Rennen zwar nicht in den Punkten beenden, doch zumindest hat das Team einen weiteren WM-Punkt geholt und das ist sehr wichtig."
David Richards, Teamchef: "Heute Nachmittag hat Jenson meiner Meinung nach sein volles Potenzial demonstriert. Er ist ein aggressives und extrem cleveres Rennen gefahren und hat die ganze Zeit über gepusht. Jacques gelang es nicht die gleiche Balance zu finden und ich bin mir sicher, dass das Endergebnis für ihn eine Enttäuschung ist. Honda hat mit dem Motor großartige Arbeit geleistet und das neue Aeropaket hat uns einen Boost gegeben. Die Arbeit der Jungs bei den Boxenstopps war einzigartig und machte den Ausschlag um diesen einen Punkt zu holen. Insgesamt darf das Team mit seiner Leistung sehr zufrieden sein."
Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Mit dem neuen Aerodynamikkit und Hondas Motorenupgrade haben die Autos dieses Wochenende sehr gut funktioniert und es ist gut, dass wir dieses aufregende und ereignisreiche Rennen mit einer Zielankunft beider Autos und einem Punkt beenden konnten. Jenson ist ein sehr beeindruckendes Rennen gefahren, nachdem er ja von ganz hinten starten musste. Er profitierte von dem exzellenten zweiten Rennabschnitt und der schnellen Arbeit der Boxenmannschaft. Im Vergleich zu seinem Qualifying war Jacques mit der Balance seines Autos im Rennen nicht zufrieden, doch er spulte in der Endphase beeindruckende Runden ab und fuhr eine schnellere beste Runde als Jenson. Wir haben hier eine gute Performance abgeliefert und das ist ein Schritt vorwärts gewesen der uns in der Motivation bestärkt das Auto auch in der restlichen Saison zu verbessern."
Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Beide Fahrer sind heute gut gefahren und wir haben zeigen können, dass wir in punkto Konkurrenzfähigkeit einige Schritte gemacht haben. Jenson hat trotz Starts von ganz hinten einen Punkt geholt und genau diese Motivation müssen wir uns jetzt in den letzten Rennen bewahren."

