McLaren-Mercedes hofft auf Punkte in den USA

Gestärkt durch die solide Vorstellung in Kanada möchte McLaren-Mercedes den Aufwärtstrend in Indianapolis fortsetzen

(Motorsport-Total.com) - Rechtzeitig zu den imageträchtigen Nordamerika-Rennen hat McLaren-Mercedes scheinbar die Zuverlässigkeit wieder gefunden, wie der Grand Prix von Kanada gestern bewies. Nun wollen die "Silberpfeile" auch in Indianapolis einige WM-Punkte sammeln.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

In Indy möchte das McLaren-Mercedes-Team Punkte holen

Martin Whitmarsh, Geschäftsführer von McLaren, äußerte sich vor dem Wochenende folgendermaßen: "Die aufeinander folgenden Rennen in Kanada und den USA stellen das Team vor eine ganze Reihe logistischer Herausforderungen. Die Tatsache, dass beide Autos den Kanada-Grand-Prix ohne Schäden überstanden haben, ermöglicht es uns, die notwendigen Zerleg- und Aufbauarbeiten rechtzeitig zu erledigen, und somit sind wir auf das nächste Rennen vorbereitet."#w1#

Whitmarsh verwies darauf, dass McLaren-Mercedes in Indianapolis schon einmal gewonnen hat - 2001 mit Mika Häkkinen -, verliert aber den Bezug zur Realität nicht aus dem Visier: "Uns ist klar, dass wir in unserer derzeitigen Form nicht mehr als solide Punkte erwarten dürfen." Im Vordergrund steht aber wieder die Standfestigkeit der Motoren, denn aus marktwirtschaftlicher Sicht ist der Grand Prix der USA wohl der wichtigste des Jahres.

Haug: 23 Sekunden Volllast in Indianapolis

Norbert Haug, Mercedes-Sportchef, erklärte, "die Ovalsektion des Kurses in Indianapolis" sei "kombiniert mit dem langsamen Infield eine große Herausforderung für Chassis, Motor und Reifen. Ein einzigartiges Element der Strecke ist die 23 Sekunden lange Volllastpassage, die längste der Formel 1 überhaupt. Insgesamt werden 55 Prozent der Runde bei Volllast gefahren." Umso mehr sollten die V10-Triebwerke diesmal standfest sein.

Auch die Fahrer freuen sich jedes Jahr auf den 'Indianapolis Motor Speedway'. Die Kurvenführung gehört zwar nicht zu den anspruchsvollsten der Saison, dafür sieht man sich auf dem "Brickyard" aber unweigerlich mit amerikanischer Motorsport-Tradition konfrontiert. "Indianapolis", findet etwa David Coulthard, "strahlt irgendwie etwas Besonderes aus, so wie sonst nur Monaco oder Spa."

"Die Strecke selbst besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Sektionen und erfordert daher mittleren Abtrieb, um die Performance auf beiden Sektionen zu optimieren", so der Schotte weiter. "Einerseits gibt es die flüssige Überhöhung der letzten Kurve, die auf die lange Gerade führt, auf der du 20 Sekunden oder so Vollgas gibst. Dadurch, dass diese Passage so lange ist, fühlt sich der Speed wirklich sensationell an. Wir erreichen dort ungefähr 335 km/h."

Lange High-Speed-Passage und Steilkurve sind besonders

"Natürlich erreichen wir so eine Geschwindigkeit auch auf anderen Strecken, aber nicht für so lange Zeit. Die Charakteristik als solches und die Steilkurve machen Indianapolis zu einer besonderen Veranstaltung. Am Ende der schnellen Sektion geht es dann aber rechts in den langsameren Streckenabschnitt rein, der um einen im Infield angelegten Golfplatz führt", schloss Coulthard seine Schilderungen über den Formel-1-Kurs in Indianapolis ab.

Kimi Räikkönen freut sich am meisten "auf die vielen Fans und die tolle Atmosphäre", wie er zu Protokoll gab: "2003 hat das Wetter einen großen Einfluss auf den Ausgang des Rennens gehabt. Jetzt haben wir einen neuen Termin im Juni, nicht mehr am Saisonende, also hoffe ich, dass wir besseres Wetter erleben werden."

"Obwohl es für die Teams ziemlich hart ist", fuhr der Finne fort, "genieße ich es gerade, ein Rennen nach dem anderen zu fahren. Hoffentlich läuft es für uns in Indy gut. Ich denke, dass uns der 'Speedway' liegen müsste, weil es - ähnlich wie der Nürburgring - keine reine High-Speed-Strecke ist." Allerdings sah McLaren-Mercedes am Nürburgring nur von der Performance her gut aus, nicht vom Endresultat...