• 18.03.2010 17:52

  • von Stefan Ziegler

McLaren kauft Teamanteile zurück

Nur noch elf Prozent des McLaren-Rennstalls sind laut Martin Whitmarsh im Besitz von Mercedes - Kooperation mit Ferrari auf dem Sportwagen-Sektor?

(Motorsport-Total.com) - Bis einschließlich 2009 galt McLaren die Hauptaufmerksamkeit von Motorenlieferant Mercedes, doch in der Winterpause hat sich die Beziehung zwischen den beiden Vertragspartnern verändert: Mercedes stieg beim Brawn-Rennstall ein und brachte zur neuen Saison ein eigenes Werksteam an den Start, beliefert McLaren aber weiterhin mit den Formel-1-Aggregaten aus Brixworth und Stuttgart.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Martin Whitmarsh und McLaren wollen sich rundum neu am Markt positionieren

Nun kaufte McLaren die Mehrheit der Teamanteile zurück, die bislang im Besitz von Mercedes waren. Dies bestätigte McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh am Rande der Vorstellung des neuen MP4-12C-Sportwagens in Woking: "Es sind elf Prozent, die noch immer im Besitz von Mercedes sind, denke ich. Das ist aber keine wichtige oder bedeutende Größe", so der Brite - ehemals waren es 40 Prozent.#w1#

Eine Neuorientierung stellt auch das Sportwagen-Projekt von McLaren dar, denn damit will die britische Motorsport-Schmiede zu Branchenführer Ferrari aufschließen - und letztendlich auch die hauseigenen Rennprogramme mitfinanzieren: "Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird etwas von den Erlösen zurück in die Formel 1 fließen", gibt Whitmarsh diesbezüglich bei 'Reuters' zu Protokoll.

"Die Struktur unserer Unternehmensgruppe sieht so aus, dass alle Bereiche eigenständige Betriebe sind. McLaren Automotive muss also eine Lizenzgebühr bezahlen, um den Markennamen zu verwenden. Langfristig gesehen haben wir hoffentlich ein erfolgreiches, etabliertes und fortschrittliches automobiles Unternehmen, das über eine Produktpalette verfügt", erläutert der Teamchef.

"Dann können wir uns dazu entscheiden, wieder etwas in den Rennsport zu investieren", so Whitmarsh. Ob gegen oder mit Ferrari - das steht noch nicht fest: In der vergangenen Woche war eine McLaren-Delegation zu Besuch in Maranello, um sowohl Konkurrenzkampf als auch Kooperationen zu besprechen. Man habe sich über eventuelle gemeinsame Ziele ausgetauscht, erklärt Whitmarsh.