• 07.12.2009 23:16

  • von Stefan Ziegler

Dennis: "Ich lebe und atme für McLaren"

McLaren-Chef Ron Dennis sieht sich und sein Unternehmen voll auf Kurs und verneint Gerüchte, wonach er in die Formel 1 zurückkehren könnte

(Motorsport-Total.com) - Unmittelbar vor dem Saisonauftakt 2009 zog sich Ron Dennis aus der Formel 1 zurück und überließ die Führung des McLaren-Teams seinem langjährigen Wegbegleiter Martin Whitmarsh. Nun kümmert sich Dennis als McLaren-Chef vorrangig um den Sportwagensektor seines Unternehmens und hegt keinerlei Wünsche, wieder als Teamchef an den Formel-1-Kommandostand zurückzukehren.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis (Teamchef)

Ron Dennis ist einer der erfolgreichsten Teamchefs in der Formel-1-Geschichte

Dies gab Dennis am Rande der diesjährigen 'Autosport'-Awards zu Protokoll, wo er mit einer Trophäe für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Angesprochen auf ein mögliches Comeback in der Formel 1 zeigte sich der Brite sehr entschlossen: "Das ist vorbei. Ich werde einzelne Grands Prix besuchen, aber nur, weil ich es liebe", so Dennis. "Ich werde definitiv bei manchen Rennen vor Ort sein."#w1#

"Ich werde aber nicht an der Boxenmauer stehen, sondern ein gewöhnlicher Zuschauer sein. Mein Kopf steckt in McLaren, doch mein Herz gehört dem Motorsport. Ich lebe und atme für McLaren - und das wird sich auch niemals ändern", meint der frühere Formel-1-Teamchef, der sich heute vorrangig mit neuen McLaren-Sportwagen beschäftigt. "Das ist eine Entwicklung der Marke", sagt Dennis.

Gleichwohl hatte die Konzentration auf Sportwagen auch zur Folge, dass Mercedes sich nach neuen Möglichkeiten in der Formel 1 umsah und im Brawn-Team fündig wurde - McLaren verliert zur Saison 2010 den Status als Werksteam der Stuttgarter. Dennis sieht diese Situation aber vollkommen entspannt: "Wir hatten einige großartige Partner - und da muss ich ganz klar Mercedes-Benz nennen."

Lewis Hamilton und Ron Dennis

Einer der größten Erfolge von Ron Dennis war der Titelgewinn mit Lewis Hamilton Zoom

"Sie waren phänomenal stark", findet der Unternehmenschef und fügt an: "Es gab eine Zeit, da mussten wir wirklich hart und lange darüber nachdenken, was das Beste für McLaren sein würde. Wenn ich sehe, was Ferrari erreicht hat und was wir mit McLaren vorhaben, dann ist es kategorisch das absolut Richtige, unseren eigenen Weg zu gehen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle."

"Ich freue mich sehr für Brawn und das Mercedes-Team", hält Dennis fest und blickt zurück auf die Ereignisse des vergangenen Jahres: "Unterm Strich haben wir uns bei der Lösung der Probleme von Brawn sehr hilfreich gezeigt. So haben wir uns schon immer in der Formel 1 verhalten. Wir treffen unsere Entscheidungen zum Wohle der Formel 1 - zumindest meistens, wenn auch nicht immer."

Mit diesem Kurs hatte Dennis in seiner Formel-1-Zeit wechselhaften Erfolg: "Ich hatte in meiner Karriere Höhen und Tiefen", sagt der 62-Jährige abschließend. "Wenn du der Boss bist, dann musst du manchmal die Verantwortung für Dinge übernehmen, die in deinen Augen nicht immer in deinem Verantwortungsbereich liegen. Das akzeptiere ich. Das ist eben ein Teil davon, ein Chef zu sein."