McLaren-Gruppe: Formel 1 bald nur noch zehn Prozent?

Ron Dennis will mit der McLaren-Gruppe in den Milliardenbereich vorstoßen und kann sich ein Motorsport-Engagement in den USA vorstellen

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam mit Anteilseigner Peter Lim, dem achtreichsten Mann von Singapur, hat Ron Dennis heute vor Beginn des Formel-1-Wochenendes seine Zukunftsvision für die McLaren-Gruppe vorgestellt. Diese sieht vor, dass das Unternehmen insgesamt wachsen, der Anteil des Formel-1-Geschäfts aber auf rund zehn Prozent zurückgehen soll.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Visionär: Ron Dennis hat mit der McLaren-Gruppe Großes vor

Und zwar nicht wegen einer Schrumpfung des Teams oder einer Reduktion der Ressourcen in der Königsklasse des Motorsports, sondern vielmehr wegen des enormen Wachstums der anderen Geschäftszweige: "Mein Ziel für die Gruppe ist, dass die Formel 1 in zehn Jahren größer sein, aber nur noch zehn Prozent unseres Geschäfts ausmachen wird", kündigt der 64-Jährige an. Mit den Bereichen Automotive und angewandte Technologien soll dann der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet werden.

Dennis deutet auch ein Engagement im US-Racing an: "Sie werden irgendeine Form von McLaren-Präsenz im amerikanischen Motorsport sehen", sagt er. Zur Erinnerung: Ab 2012 beliefert McLaren Electronic Systems (MES) die NASCAR mit der Einheitselektronik für die neue direkte Benzineinspritzung. Das passt zum Plan, künftig 42 Prozent der McLaren-Sportwagen in den USA zu verkaufen, 35 Prozent in Europa und den Rest im Mittleren Osten und in Asien.

Die "graue Eminenz" von McLaren, die den Posten des Formel-1-Teamchefs 2009 an Martin Whitmarsh abgegeben hat, schließt auch einen Börsengang der McLaren-Gruppe nicht aus. Zudem ist das Ziel, in einigen Jahren Geschäftszahlen im Milliardenbereich vorlegen zu können. Ein Eckpfeiler dieses Plans ist der imposante Supersportwagen McLaren MP4-12C, für den es schon jetzt eine zweijährige Wartezeit gibt.