• 12.10.2013 14:40

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

McLaren: Alles auf Honda?

Setzt McLaren alle Kraft in das Honda-Comeback-Jahr 2015? - Geschäftsführer Jonathan Neale widerspricht: "Gibt auch kurzfristige Entwicklungen"

(Motorsport-Total.com) - McLaren will spätestens gemeinsam mit dem neuen (alten) Motorpartner Honda ab der Saison 2015 wieder um Titel kämpfen. Das britische Traditionsteam stellt derzeit die Weichen. Man nimmt viel Geld in die Hand, um Strukturen zu verbessern, Entwicklungen zu beschleunigen und namhaftes Personal von der Konkurrenz abzuwerben. Die Japaner sollen nicht enttäuscht werden. Die Kombination McLaren-Honda soll ähnliche sportliche Erfolge bringen wie in den glorreichen 1980er-Jahren.

Titel-Bild zur News:

McLaren wird nur noch 2014 mit Mercedes-Motoren fahren

Bei aller Vorbereitung auf das Honda-Comeback im Jahr 2015 stellt sich die Frage, ob McLaren ausreichend Fokus auf die kommenden Saison gelegt hat. "Nein, überhaupt nicht", meint Geschäftsführer Jonathan Neale auf die Frage, ob man sich zu wenig um das kommende Jahr schere. "Das sieht man schon an den intensiven Vorbereitungen gemeinsam mit Mercedes im Hinblick auf das kommende Jahr, ebenso an den Dingen, die wir schon jetzt tun, um das Team weiter zu stärken. Es gibt natürlich Dinge in der Pipeline, die in etwas fernerer Zukunft kommen werden. Aber es gibt auch reichlich Entwicklungen, die kurzfristig anstehen."

Die Partnerschaft zwischen Mercedes und McLaren wird bald enden. Die kommende Saison wird knifflig. Die Stuttgarter, deren Motorenentwicklung im britischen Brixworth beheimatet ist, dürfen nicht zu viel preisgeben, denn es droht der Wissenstransfer in Richtung Honda. Im Spiel zwischen Werksteam und Kunden dürfte McLaren kaum die erste Geige spielen. Mercedes wird nicht nur die Silberpfeile befeuern, sondern auch Williams, Force India - und eben McLaren.

"Ich kenne Mercedes genau, habe jahrelang mit denen gearbeitet. In Zeiten der begrenzten Anzahl von Triebwerken - die Tage, als wir pro Wochenende sechs Motoren verbraten haben, sind lange vorbei - müssen alle Teile von höchster Qualität sein. Da kann es keine A-, B- und C-Ware geben", macht sich Neale keine Sorgen. "Diese Qualität ist es, die letztlich die Marke Mercedes-Benz auszeichnet. Allein daher fürchte ich keine nachteilige Behandlung."

"Wenn es natürlich um den Service für uns als Kundenteam geht, dann ist doch klar, dass sie uns nicht viel der internen Entwicklungen preisgeben werden. Ich zweifele aber keinesfalls an den Fähigkeiten der Leute, die bei uns in der Garage sind. Wir arbeiten sehr gut mit den Leuten aus Brixworth zusammen. Das wird so weitergehen", sagt der Brite angesichts der schwierigen Konstellation in der Formel-1-Saison 2014.


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"McLaren ist ein Kunde, mit dem wir schon seit Langem eine Partnerschaft unterhalten. Wir werden alles tun, um McLaren zu unterstützen", verspricht Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Das ist ein Teil des Deals. Wir befinden uns in der Moderne, in der ohnehin kein unterschiedliches Material (bezogen auf die Motoren eines Herstellers; Anm. d. Red.) erlaubt ist. Mercedes unterstützt alle Kunden gleich."

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