Massa: Wechsel zu Mercedes-Power war "beste Sache"

Felipe Massa erlebt einen problemlosen Testtag in Bahrain und spult Longruns und schnelle Runden ab - Der Brasilianer ist von Williams und Mercedes beeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Die vorzügliche Vorstellung von Williams-Mercedes setzte sich auch am Freitag in Bahrain fort. Felipe Massa drehte mit dem neuen FW36 insgesamt 103 Runden. Das waren knapp 560 Kilometer. Nur Sauber-Pilot Esteban Gutierrez fuhr heute drei Runden mehr als Massa. In der letzten Stunde schob sich der Vizeweltmeister von 2008 auf den vierten Platz nach vor und war damit im dichten Spitzenfeld zu finden. Massas Rückstand auf die Tagesbestzeit von Sergio Perez (Force-India-Mercedes) betrug 0,937 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa sieht viel Potenzial im Williams-Mercedes FW36 Zoom

Nach diesem produktiven Tag strahlte Massa zufrieden. Er fühlt sich nach vielen Jahren bei Ferrari nun auch in einem britischen Team pudelwohl: "Wir haben heute wieder einiges über das Auto, den Antrieb und die Reifen gelernt. Das ist sehr wichtig, aber trotzdem müssen wir noch viel verstehen. Ich hoffe, dass wir morgen auch viele Informationen sammeln. Eigentlich war es heute mein erster richtiger Tag im Auto, denn in der vergangenen Woche hatte ich nur einen vernünftigen Nachmittag."

"Es ist sehr wichtig zu fahren, denn wir müssen an der Abstimmung arbeiten. Auch im Auto muss noch viel angepasst werden. Soweit bin ich aber zufrieden. Wir müssen aber noch die richtige Richtung für Australien finden", sagt Massa am Abend in die Mikrofone der lauschenden Journalisten. Williams macht Fortschritte, doch das komplexe Puzzle muss noch perfekt zusammengesetzt werden. "Hoffentlich können wir morgen weiter an der Abstimmung arbeiten, damit wir für Australien besser vorbereitet sind."

"Ich hatte bei der Abstimmung noch kein gutes Gefühl und bin mir sicher, dass ich mich noch stark verbessern kann. Auch die Performance wird sich noch steigern. Wenn wir noch kleine Schritte schaffen, wird der Reifenverschleiß, aber auch die Rundenzeit etwas besser. Ich glaube aber, dass es heute nicht so schlecht war." Die Performance des FW36 muss erst ausgelotet werden. Auch die Fahrbarkeit muss noch deutlich verbessert werden. "Ich muss mit dem Auto noch eine Einheit werden", hält der Routinier fest.

Chefingenieur Rod Nelson gibt genaueren Aufschluss über den Testtag: "Wir absolvierten heute ein ähnliches Programm wie gestern. Felipe fuhr am Vormittag einige mechanische- und aerodynamische Tests, bevor er am Nachmittag einige Longruns absolviert hat. Den Tag beendeten wir schließlich mit einigen Performance-Runs und beobachteten dabei neue Systeme am Auto. Es war schön, dass wir einen relativ problemlosen Tag mit Felipe hatten, denn sein Wintertest war bisher nicht ganz optimal. In den verbleibenden Tagen wollen wir die Performance aus dem Auto herausholen."


Fotos: Williams, Testfahrten in Sachir, Freitag


Auch die Fahrbarkeit wird einen entscheidenden Faktor für die Reifen spielen. Bisher war von den Pirelli-Pneus kaum etwas zu hören. Massa mahnt aber: "Der Reifenabbau ist nicht geringer geworden. Wir werden in vielen Rennen wahrscheinlich so viele Boxenstopps wie im Vorjahr sehen. Aber man muss auch sagen, dass die Autos und die ganze Situation immer besser werden wird. Wenn man sich den Wintertest im Vorjahr angesehen hat, dann war der Reifenabbau beängstigend. Während der Saison war es dann aber okay. Wir müssen noch viel darüber lernen."

Felipe Massa

Felipe Massa hat seine Familie zu den Testfahrten in Bahrain mitgenommen Zoom

Massa: Man darf Red Bull nicht abschreiben

Am Freitag befanden sich in der Ergebnisliste die ersten fünf Autos innerhalb von 1,3 Sekunden. Das Feld war deutlich zusammengerückt. Sorgenkind bleiben die Renault-Teams, doch Massa will Red Bull in keinem Fall abschreiben: "Heute lagen die Autos näher beisammen, aber einige Teams haben es nicht auf schnelle Runden angelegt. Wir auch nicht. Red Bull hatte an jedem Tag Probleme, aber heute waren ihre Rundenzeiten gut."

"Man darf Red Bull deshalb nicht außer Acht lassen. Wenn sie ihre Probleme gelöst haben, dann werden sie ein gutes Auto haben. Sie wissen, wie man ein Siegerauto baut. Es ist leicht zu sagen, dass Red Bull mit Caterham kämpfen wird, aber das kann man sich sofort aus dem Kopf schlagen. Wenn sie ihre Probleme gelöst haben, dann sind sie vorne. Niemand weiß aber, wie lange das dauern wird." Williams hat mit dem Wechsel von Renault zu Mercedes scheinbar das goldene Los gezogen.

"Es ist leicht zu sagen, dass Red Bull mit Caterham kämpfen wird, aber das kann man sich sofort aus dem Kopf schlagen." Felipe Massa

Massa schwärmt ebenfalls von der Mercedes-Power. "Die beste Sache war bisher, dass Williams zu Mercedes gewechselt hat. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir gemeinsam leisten. Mercedes kümmert sich nicht nur um die Antriebseinheit, sondern sie wissen viel über das Auto und die Abstimmungen. Das ist eine große Hilfe. Ich glaube, dass der Wechsel sehr gut war." Allerdings werden erst die nächsten Monate zeigen, ob Williams die Entwicklungsrate der Topteams mitgehen kann.

Die Basis des FW36 macht einen guten Eindruck. Massa vertraut dem Team rund um Pat Symonds. "Ja, ich denke schon, denn hier arbeiten sehr gute Leute. Es kommen auch neue Mitarbeiter hinzu. Ich glaube an dieses Team. Sie haben das Potenzial und auch das Verständnis, um die Entwicklung voranzutreiben. Ich kann es noch nicht genau abschätzen, aber wenn sich die Dinge gut entwickeln und die Korrelation zwischen Windkanal und Rennstrecke passt. Alles aus dem Windkanal hat bisher funktioniert. Das zeigt, dass alle gute Arbeit leisten. Wir stehen aber erst am Beginn." Auch am Samstag wird Massa im Auto sitzen.

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