Massa: "Michael hatte Probleme, klar zu sehen"

Die Bodenwellen setzten Michael Schumachers Nacken beim Test in Mugello offenbar mehr zu, als es zunächst den Anschein hatte

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat von Anfang an angekündigt, dass er in Valencia nur mit grünem Licht der Ärzte fahren werde. Doch infolge seines Motorradunfalls im Februar in Cartagena, bei dem er sich die Schädelbasis, den siebenten Halswirbel und eine Rippe gebrochen sowie eine für die Blutversorgung im Gehirn entscheidende Arterie verletzt hatte, musste der Rekordweltmeister sein Comeback absagen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa und Michael Schumacher

Felipe Massa mit seinem geplanten Ersatzmann Michael Schumacher

Bereits nach der ersten Probefahrt in einem 2007er-Ferrari in Mugello berichtete Schumacher von einem "Zwicken im Nacken". Später riet ihm sein Vertrauensarzt Johannes Peil nach abschließenden Untersuchungen dazu, vorerst nicht Formel 1 zu fahren. Laut Informationen von 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) setzten dem 40-Jährigen zum Beispiel die Bodenwellen in Mugello zu, die seinen angeschlagenen Nacken ordentlich durchschüttelten.#w1#

Von Felipe Massa wird diese Darstellung bestätigt: "Schon als Michael mich einen Tag nach dem Test im Krankenhaus besuchte, klagte er über Schmerzen im Nacken. Die Bodenwellen machten ihm so sehr zu schaffen, dass er Probleme hatte, klar zu sehen", wird der außer Gefecht gesetzte Ferrari-Pilot von brasilianischen Medien zitiert. So drastisch hat Schumacher seine Bedenken in der Öffentlichkeit nicht formuliert.

Doch dass die Nackenmuskeln in der Formel 1 eine entscheidende Rolle spielen, wird einem spätestens klar, wenn man einmal einen Stiernacken der ansonsten oft klein und dünn geratenen Grand-Prix-Piloten aus der Nähe sieht. Kein Wunder, schließlich zieht der Helm durch die enormen Kurvengeschwindigkeiten enorm an den Muskeln: "Das ist, als hätte man zwei volle Wassereimer an den Ohren hängen", beschreibt etwa Alexander Wurz.

Auch Adrian Sutil zeigt Verständnis für Schumachers Rückzieher: "Ich kann Michaels Entscheidung nachvollziehen. Wir bremsen mit einer Verzögerung von 5g. Dabei knallt unser Kopf immer wieder hart nach vorne. Auf Strecken wie Spa wirken die gleichen Kräfte auch noch seitlich. Die Bodenwellen rütteln den Kopf durch. Je nachdem, wie untrainiert du bist, wirst du davon schon nach 20 Minuten müde und kannst dich nicht mehr konzentrieren."