Massa-Helm bei K.O.-Schlag nicht gebrochen

Der Helm hat entscheidend dazu beigetragen, dass Felipe Massas Kollision mit einer Feder in Budapest nicht noch viel schlimmer ausgegangen ist

(Motorsport-Total.com) - Nicht einmal eine Woche nach dem tödlichen Unfall von Henry Surtees beim Formel-2-Rennen in Brands Hatch passierte heute auf dem Hungaroring der nächste schwere Zwischenfall infolge eines Teils, das einem Fahrer an den Helm geschleudert wurde. Diesmal war Felipe Massa der Betroffene, der am Kopf von einem Teil getroffen wurde, das Rubens Barrichello zuvor verloren hatte.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Der Helm hat Felipe Massa heute Nachmittag das Leben gerettet

Massa dürfte durch den K.O.-Schlag sofort das Bewusstsein verloren haben und krachte daraufhin mit seinem Ferrari nur marginal gebremst in die Reifenstapel. Anschließend wurde der 28-Jährige mit dem Rettungshubschrauber in ein Budapester Krankenhaus gebracht - zu dem Zeitpunkt bereits wieder bei vollem Bewusstsein. Eine endgültige Diagnose liegt noch nicht vor, bestätigt ist aber eine Wunde über dem linken Auge.#w1#

Wie schockierende Fotos belegen, hielt der Schuberth-Helm dem Einschlag des Teils grundsätzlich stand, allerdings wurde die linke Halterung des Visiers zerstört, wodurch es zu einer Berührung zwischen Massas Kopf und dem Teil gekommen sein könnte. Davon abgesehen: Selbst wenn der Helm komplett intakt bleibt, ist ein Schlag bei dieser Geschwindigkeit für jeden menschlichen Kopf eine extreme Belastung.

"Die Helme sind seit einigen Jahren aus Karbon. Das Karbon verträgt viel, aber man darf nicht außer Acht lassen, dass schwere und harte Teile schon Schaden anrichten können. Es kommt auf die Masse an", erklärte Peter Bürger vom Helmhersteller Arai noch während der Live-Übertragung im 'RTL'-Interview. "Ob das zu einer Bewusstlosigkeit führt, hängt von der Schwere und von der Geschwindigkeit ab, mit der das Teil auftritt."

Übrigens ist dieser Zwischenfall in der Formel 1 kein Novum: Beim Grand Prix von Frankreich in Clermont-Ferrand 1972 wurde der heutige Red-Bull-Konsulent Helmut Marko von einem aufgewirbelten Stein am Helm getroffen. Ronnie Petersons March hatte diesen in die Luft geschleudert. Marko zog sich eine schwere Augenverletzung zu und musste seine aktive Karriere beenden. Heute trägt er deswegen ein Glasauge.