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Massa: Ferrari hat keinen Reifenvorteil
Auch wenn Ferrari in den vergangenen Jahren mit Bridgestone-Reifen fuhr - der Wissens-Vorteil war nach ein paar Tagen fast komplett egalisiert
(Motorsport-Total.com) - Ferrari war in der vergangenen Formel-1-Saison das einzige Top-Team auf Bridgestone-Reifen. Im kommenden Jahr fährt die Formel 1 auf einem Einheitsreifen - und der kommt von den Japanern. Der Schluss einiger Formel-1-Experten und -Fans: Ferrari wird einen Vorteil haben, kennt man doch den Bridgestone-Reifen besser als die Konkurrenz.

© xpb.cc
Zu Weihnachten schenkte Bridgestone den Teams den Einheitsreifen...
Diese Theorie wurde an den ersten Testtagen Ende November untermauert, als Ferrari der Konkurrenz auf und davon fuhr. Doch das Bild veränderte sich im Lauf der Zeit und auch die ehemaligen Michelin-Kunden McLaren-Mercedes, Renault und Honda waren für Bestzeiten gut - Ferrari hingegen rutschte auf den Zeitentabellen nach hinten.#w1#
Für den anfänglichen Vorsprung kann man tatsächlich Ferraris Kenntnisse der Bridgestone-Reifen verantwortlich machen. Die Reifen von Bridgestone und Michelin unterscheiden sich in ihrem Aufbau der Karkasse so sehr, dass das Fahrverhalten des Autos dadurch maßgeblich geprägt wird.
Michelin verfolgte die Philosophie, die Flanken der Reifen etwas "weicher" zu gestalten. Dadurch "arbeiten" die Reifen mehr, weil sie mehr Federarbeit des Gesamtpakets übernehmen, beim Überfahren von Randsteinen stärker "flattern" und sich in den Kurven stärker verziehen.
Im Gegensatz dazu haben die Bridgestone-Reifen eine steifere Flanke. Dadurch haben die Reifen zwar in langsameren Kurven weniger Haftung und bieten eine schlechtere Federwirkung, dafür jedoch ist ihre Stabilität in schnellen Kurven besser.
Und genau diese Umstellung mussten die früheren Michelin-Teams erst einmal bewerkstelligen. Natürlich sind die diesjährigen Autos nicht auf den Reifen optimiert worden, also musste man zunächst mit Kompromisslösungen leben, die aber augenscheinlich sehr gut funktionierten.
Doch auch Ferrari kämpft mit einigen der Problemen der Konkurrenz, schließlich ist der Einheitsreifen wesentlich härter als die in diesem Jahr verwendeten Pneus: "Es haben sich viele Dinge verändert", so Ferrari-Pilot Felipe Massa gegenüber der 'Autosprint'.
"Sie sagten, dass wir einen großen Vorteil haben würden, da wir zuvor mit Bridgestone gearbeitet haben, aber die Wahrheit ist, dass diese Reifen für alle neu sind", so der Brasilianer weiter. "Jedes Team legt vom gleichen Startpunkt aus los."
Die Rundenzeiten bei den ersten Testfahrten belegen zudem, dass Bridgestone Ferrari mit der Konstruktion des Reifens nicht bevorteilt, sondern versucht hat, einen Reifen zu bauen, der über ein breites Funktionsfenster verfügt und mit den unterschiedlichen Autos möglichst gut funktioniert.

