• 01.11.2008 21:11

Massa: "Der Druck lastet auf Hamilton"

Der Ferrari-Pilot schwärmt auf der Pressekonferenz über seine Qualifikation und blickt dem alles entscheidenden Rennen vor seinen Fans optimistisch entgegen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast deine erste Runde relativ früh absolviert, für deinen zweiten Versuch hattest du dann jede Menge Zeit..."
Felipe Massa: "Der erste Versuch war gut genug, um auf der Pole zu stehen, aber das Problem war, dass ich ziemlich früh begonnen hatte. Ich lag vor Lewis und auch vor ein paar anderen Fahrern, wenn ich aus diesem Grund beim letzten Versuch zurückgesteckt und sich jemand verbessert hätte, dann wäre dies etwas dumm gewesen. Aber ich denke, dass wir so oder so eine gute Strategie haben."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Im Qualifying hat Massa sein Bestes gegeben, im Rennen braucht er Glück

Frage: "Es ging im Qualifying vor allem darum, wie man mit den Reifen umgegangen ist. Erzähle uns etwas darüber!"
Massa: "Die Reifen haben eine ziemlich gute Leistung gezeigt. Die hauptsächlichen Probleme werden wohl erst morgen auftauchen. Dies hängt mit dem Setup des Autos und allem anderen zusammen. Wir müssen im Vergleich zum Qualifying mit den Autos auf eine andere Art und Weise umgehen."#w1#

"Wir brauchen Sonne, benötigen wärmere Temperaturen, als wir sie bisher hatten." Felipe Massa

"Im Qualifying war es ziemlich offensichtlich, die weichen Reifen zu verwenden, aber im Rennen könnten wir uns in einer anderen Situation befinden. Wir müssen also einmal abwarten und schauen, ob ein paar Leute Probleme haben. Unser Auto könnte generell unter diesen Bedingungen gut sein, aber wir benötigen dazu die richtige Temperatur, wir brauchen Sonne, benötigen wärmere Temperaturen, als wir sie bisher hatten. Wir müssen also abwarten und schauen, wie es morgen sein wird."

Frage: "Wie war es wirklich gewesen, mit dem Druck, dem Vergnügen, der Aufregung und Erwartungshaltung umzugehen?"
Massa: "Ich bin in diesem Gebiet auf der anderen Seite der Mauer an einer Gokart-Strecke aufgewachsen. Die Erinnerungen, die wir an den Ort haben, sind gewaltig."

"Es ist aus diesem Grund schön, wieder zurückzukehren und mich an alle zu erinnern, mit denen ich zusammengearbeitet habe, an jene, die deine Karriere kennen und dich aufwachsen gesehen haben. Die mitbekamen, wie ich in andere Kategorien gewechselt bin, die hier alle sind, um zu beten und mich zu unterstützen."

"Ich bin auf dieser Strecke schon immer sehr konkurrenzfähig gewesen." Felipe Massa

"Das ist ein fantastisches Gefühl, und mit Sicherheit kenne ich die Strecke sehr gut und liebe es, hier Rennen zu fahren. Ich bin auf dieser Strecke schon immer sehr konkurrenzfähig gewesen, das ist immer ein fantastisches Gefühl."

Frage: "Was sagst du darüber, dass dein Rivale im Kampf um die Weltmeisterschaft auf dem vierten Rang steht?"
Massa: "Um ehrlich zu sein, daran denke ich nicht. Ich denke daran, das Rennen zu gewinnen. Danach hängt es nicht nur von mir selbst ab, sondern auch von anderen Umständen. Es wäre aus diesem Grund dumm, die ganze Zeit daran zu denken."

"Du fährst ansonsten das Auto nicht. Wenn du nur daran denkst, dann ist die Wahrscheinlichkeit vielleicht größer, dass du Fehler machst. Du musst dich aus diesem Grund auf deine Arbeit konzentrieren, versuchen, auf der Strecke der Schnellste zu sein. Das haben wir getan."

Frage: "Du hast auf die Verfolger einen bemerkenswerten Vorsprung..."
Massa: "Ich dachte, dass vielleicht der erste Versuch ausreicht, um auf der Pole zu stehen, aber man sieht die anderen nicht. Man sieht nicht, ob alle eine saubere Runde hatten und ob sich die Leute auf ihrem zweiten Versuch verbessern können, was normal ist."

"Um ehrlich zu sein, ich wollte nichts riskieren." Felipe Massa

"Ich lag vorne, ich überquerte die Ziellinie vor Lewis und vor vielen anderen Autos. Um ehrlich zu sein, ich wollte nichts riskieren, denn wenn du vom Gas gehst und nicht auf der Pole stehst, ist das ziemlich dumm. Wir haben eine gute Strategie und sollten morgen gut in Form sein."

Frage: "Dein Auto scheint von Beginn des Wochenendes an gut gewesen zu sein..."
Massa: "Das Auto ist einfach perfekt. Schon von der ersten Runde am Freitag an funktionierte es sehr gut. Wir begannen mit einer großartigen Geschwindigkeit, großartigen Balance. Selbst in Bezug auf die Verwendung der Reifen war es meiner Meinung nach im Vergleich zum vergangenen Rennen und vielen anderen Rennen das Gegenteil."

"Hier muss man mit Sicherheit auf die Reifen achten. Man muss intensiv Druck machen, ansonsten hat man nicht die Haftung. Wenn es so ist, dann ist das mit Sicherheit für uns sehr gut."

Frage: "Nachdem du vor allem in der Qualifikation in Japan und China Probleme gehabt hast, schienst du das gesamte Wochenende über sehr entspannt gewesen zu sein. Deine Körpersprache strahlte Entspannung aus und heute stehst du mit einem großen Vorsprung auf der Pole. Wunderst du dich selbst, warum es diesmal so reibungslos läuft?"
Massa: "Ich weiß es nicht. Ich versuche einfach, den Moment zu spüren, ohne mich zusätzlich unter Druck zu setzen. Rennen sind Rennen, man weiß, was man tun muss, du bist am besten auf der Strecke. Außerhalb herrschen mit Sicherheit immer große Erwartungen, es herrscht immer großer Druck, aber das hängt meiner Meinung nach nicht damit zusammen, dass ich um die Meisterschaft kämpfe oder es mein Heimrennen ist."

"Deshalb musst du deine Herangehensweise nicht ändern. Deine Herangehensweise muss dieselbe sein. Mit Sicherheit hat man mehr Energie, sie ist gewaltig, und die Energie, die ich hier habe, verleiht mir zusätzliche Motivation."

"Ich versuche alles zu nutzen, selbst Positives und Negatives rund um diese Erwartung, um das in positive Energie zu verwandeln." Felipe Massa

"Ich versuche aus diesem Grund, alles zu nutzen, selbst Positives und Negatives rund um diese Erwartung, um das in positive Energie zu verwandeln. Dies verleiht mir sogar noch mehr Motivation. Das habe ich das gesamte Wochenende über getan und ich werde es morgen umso mehr versuchen."

Frage: "Glaubst du, dass die Startaufstellung Hamilton zusätzlich unter Druck setzt, wie stark ist dieser Druck?"
Massa: "Das denke ich. Meiner Meinung nach lastet der Druck auf seinen Schultern, denn ich habe nichts zu verlieren. Ich bin in der Weltmeisterschaft schon Zweiter. Es hängt nicht nur von uns ab, so wie wir das schon viele Male gesagt haben. Der Druck lastet aus diesem Grund meiner Meinung nach mit Sicherheit auf seinen Schultern. Wir werden sehen."

Frage: "Es sieht danach aus, als würden die Autos dieses Jahr weniger durchgeschüttelt. Ist die Strecke besser?"
Massa: "Vergangenes Jahr lag schon derselbe Asphalt, er war ziemlich gut."

Frage: "Vor zehn Jahren warst du hier in Interlagos als eine Art Lieferant für das Benetton-Team, nun hast du eine gute Chance, hier in Brasilien vor deinem Heim-Publikum zu gewinnen. Wäre der Titel die perfekte Erfüllung eines Traumes?"
Massa: "Nun, der Titel ist für jeden ein Traum. Das hat nichts damit zu tun, dass ich ein Lieferant war. Es ist einfach so, dass wir Rennfahrer sind und wir lieben, was wir tun. Wir fahren Rennen, um zu gewinnen, wir fahren keine Rennen, um Zweiter zu werden. Und wenn du gewinnen kannst, dann wird für dich ein Traum wahr."

"Mein Traum war es immer gewesen, ein Formel-1-Fahrer zu werden. Und dann fährst du in einem konkurrenzfähigen Auto, möchtest dein erstes Rennen gewinnen. Ich bin schon ein sehr glücklicher Kerl, denn ich konnte viele Rennen gewinnen und habe erneut die Möglichkeit, in Brasilien zu siegen. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ich die Weltmeisterschaft zuhause gewinne. Das kann ich mir nicht vorstellen."

Frage: "Regen ist nach wie vor eine Möglichkeit, hast du zusammen mit deinem Team über die Einstellung des Autos nachgedacht? Habt ihr das in Betracht gezogen, oder musst du mit einem Auto fahren, das nicht komplett zu den Bedingungen passt, wenn es regnet?"
Massa: "Ich denke nicht, dass wir uns in der Position befinden, um sagen zu können, ob wir trockene oder nasse Bedingungen bevorzugen. Wir ziehen die perfekten Bedingungen vor, die uns dabei helfen, das Rennen zu gewinnen. Wir befinden uns nicht in der Position, um zu sagen, ob wir dies oder das bevorzugen. Wenn er aus einem guten Grund kommt, dann ist es halt so. Wenn er aus einem schlechten Grund kommt, dann ist es Rennsport."

Frage: "Denkst du, dass der große Unterschied zwischen dir und Hamilton durch die Benzin-Strategie zu Stande gekommen ist?"
Massa: "Wir waren gestern schon ziemlich stark, heute Morgen auch. Ich wäre überrascht, wenn sie deutlich schwerer sind als wir."

Frage: "Im zweiten Qualifying-Teil hast du einen Satz Reifen gespart. Wie wichtig ist dies auf diesem Strecken-Typ?"
Massa: "Das ist wichtig. Neue Reifen sind hier immer besser, es ist also mit Sicherheit gut, neue Reifen für das Rennen zu haben. Aber zunächst einmal müssen wir entscheiden, welchen Reifen wir verwenden werden. Wenn wir die Weichen verwenden, dann ist es mit Sicherheit sehr gut, einen Satz als Ersatz zu haben. Wenn wir den Harten verwenden, so werden wir noch neue Reifen haben. Wir werden sehen. Wir müssen alles analysieren und dann die Entscheidung fällen."