Ferrari: "Haben nichts Verrücktes gemacht"

Renningenieur Rob Smedley führt die Pole-Position von Felipe Massa nicht zwingend auf die Strategie zurück: "Das war eine tolle Runde!"

(Motorsport-Total.com) - "Hirn muss man haben", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug nach dem heutigen Qualifying in São Paulo, in dem seine Silberpfeile offensichtlich mit wesentlich mehr Benzin an Bord agierten als die Ferraris. Darauf lässt zumindest die Entwicklung der Rundenzeiten von Q2 auf Q3 schließen. Aber: "Wir haben nichts Verrücktes gemacht", konterte Rob Smedley.

Titel-Bild zur News: Rob Smedley

Rob Smedley blickt dem morgigen Rennen ganz entspannt entgegen

Der Renningenieur von Felipe Massa glaubt nicht, dass der überragende Vorsprung von einer halben Sekunde auf Lewis Hamilton ausschließlich durch weniger Benzin zu erklären ist: "Felipe packt immer mal wieder eine seiner großen Runden aus - und das war heute eine tolle Runde! Die Benzinmenge ist relativ normal - wir haben sogar diskutiert, ob wir nicht ein bisschen zu schwer sind. Aber unterm Strich haben wir das Richtige getan. Es war eine Fabelrunde", so der Brite.#w1#

Angst, heute nicht die Pole-Position zu holen, hatte Smedley das ganze Wochenende nicht: "Ich habe Lewis nie vor uns erwartet. Mit neuen Reifen sind wir einfach schneller. Heute Morgen haben wir ein bisschen mit der Benzinmenge herumgespielt, aber das klare Bild hat man schon gestern gesehen - und heute eben wieder", spielte er auf das Freitagstraining an, als Ferrari die Silberpfeile zumindest am Nachmittag souverän im Griff hatte.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Brasilien, Samstag


Teamchef Stefano Domenicali wirkte nach der Session nicht ganz so euphorisch wie Smedley, aber ebenfalls selbstbewusst: "Für das Qualifying gibt es keine Punkte, aber natürlich starten wir lieber von ganz vorne", gab der Italiener zu Protokoll. Man habe selbst ohnehin nur in der Hand, das Rennen zu gewinnen, alles andere könne man nicht beeinflussen. Daher gab er Massa mit auf den Weg: "Er muss nur genauso wie gestern und heute an die Sache herangehen."

Die Stimmung im Team sei "total locker", fügte Smedley an: "Wenn sie mich nicht dafür bezahlen würden, diesen Job zu machen, würde ich sagen, wir haben Spaß! Der Druck liegt nicht auf uns. Wir waren früher auch schon in ihrer Situation. Sie haben den ganzen Druck, denn sie haben alles zu verlieren. Druck bewirkt lustige Sachen und zwingt einen in lustige Entscheidungen, vor allem bei 300 km/h im Cockpit. Insofern bin ich gespannt auf morgen!"