• 07.09.2006 20:20

Massa: "Das werde ich nie vergessen"

Der Ferrari-Fahrer lässt seinen Premierensieg noch einmal Revue passieren und spricht über das Ferrari-Heimrennen in Monza und Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Felipe, vor zwei Wochen der fantastische Sieg und nun auch bei Tests gute Zeiten, 0,8 Sekunden schneller als alle anderen. Fühlst du dich im Moment obenauf?"
Felipe Massa: "Ja, ich bin momentan sehr glücklich, speziell, wenn man die vergangenen fünf oder sechs Rennen betrachtet. Ich war immer konkurrenzfähig und sehr stark, in der Startaufstellung immer unter den ersten Drei. Dass ich das vergangene Rennen gewinnen konnte, war fantastisch für mich. Auch die Testfahrten waren sehr gut, das Auto hat sich gut verhalten. Es war sehr stark, hatte ein gute Pace, eine gute Stabilität und guten Abtrieb. Alles lief gut. Hoffentlich können wir hier eine ähnlich gute Leistung zeigen wie bei den Tests und beim vergangenen Rennen. Ich denke, wir werden auch in diesem Rennen sehr stark sein."

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa würde sich wünschen, dass Michael Schumacher weitermacht

Frage: "Hast du das Gefühl, dass nach deinem Sieg in der Türkei eine große Last von deinen Schultern gefallen ist?"
Massa: "Ja, mit Sicherheit. Wenn man seinen ersten Sieg eingefahren hat, klappt natürlich alles besser. Zum einen ist man motivierter, aber auch entspannter. Aber es ist Zeit, um noch härter zu arbeiten, um dieses Niveau zu halten. Ich bin mit dem, was ich erreicht habe, zufrieden, aber wir arbeiten noch sehr hart in den beiden Meisterschaften."#w1#

Frage: "Hier in Monza ist dein bestes Ergebnis ein neunter Rang."
Massa: "Auf den Platz möchte ich nicht mehr schauen, ich möchte meine Position schon verbessern. Ich hoffe, das klappt auch."

Massa: "Micahel ist der kompletteste Fahrer"

Frage: "Michael Schumacher wird am Sonntag seine Zukunftsentscheidung bekannt geben. Was sagst du zu den Erfolgen seiner Karriere?"
Massa: "Nun, ich weiß nicht, ob er zurücktreten wird oder nicht. Da müssen wir abwarten. Aber es ist eine tolle Erfahrung, mit ihm Rennen zu fahren. Ich bin mit Michael Schumacher nun enger verbunden als noch 2003, als ich Testfahrer war. Er ist ein sehr netter Kerl, ich komme gut mit ihm aus. Und er ist sehr professionell, er ist sicher der kompletteste Fahrer der Formel 1, meiner Meinung nach. Aber wir wissen derzeit noch nicht, ob er zurücktritt oder nicht."

Frage: "Würdest du es dir wünschen, dass er weitermacht?"
Massa: "Ja."

Frage: "Welche Erinnerung kommt dir sofort in den Sinn, wenn du an Michael Schumacher denkst?"
Massa: "Ich habe da viele Erinnerungen, nicht nur aus dem Rennsport. Das vergangene Rennen war sehr speziell für mich. Es ist aufregend, wenn man sein erstes Rennen gewinnt und der Teamkollege Michael Schumacher ist. Das werde ich sicher nie vergessen. Wir hatten viele großartige Zeiten zusammen, so auch gestern das Tor (beim Benefiz-Fußballspiel; Anm. d. Red.). Das war unglaublich."

Massa ist schon fast ein Italiener

Frage: "Monza wurde zum Teil neu asphaltiert. Hat das große Veränderungen mit sich gebracht?"
Massa: "Es ist viel besser als vorher. Ich hatte Monza viel welliger in Erinnerung. Jetzt kann man sie noch spüren, aber es ist viel ebener und bietet mehr Grip. Ich denke, sie haben gute Arbeit geleistet."

Frage: "In der Türkei kamen beide Ferrari in der Safety-Car-Phase gleichzeitig an die Box. Hättest du noch draußen bleiben können?"
Massa: "Ich sollte in Runde 18 hereinkommen. Da schon die 13. Runde lief, wäre es verrückt gewesen, auf der Strecke zu bleiben."

Frage: "Erwartest du nach deinem ersten Sieg eine größere Unterstützung von den italienischen Fans?"
Massa: "Ja, definitiv. Die Leute hier sind sehr warmherzig und ich wurde auch in der Vorwoche schon willkommen geheißen. Auch in Cerignola, der Heimat meiner Großeltern. Ich erhielt dort den Goldenen Schlüssel der Stadt. Das war ein sehr spezieller Moment für mich. Es kamen tausende von Menschen, die mich sehen wollten. Ich mag Italien, es ist ein sehr spezielles Land für mich. Die meisten brasilianischen Rennfahrer gehen nach England und beginnen dort ihre Karrieren. Aber ich ging nach Italien. Ich liebe dieses Land und die Leute sind sehr nett. Und auch das Essen. Ich habe sogar einen italienischen Pass."