Massa bereitet Schumacher erste Kopfschmerzen
Von weiter hinten gestartet, dennoch vor dem siebenfachen Weltmeister im Ziel: Felipe Massa lieferte in Malaysia eine tadellose Vorstellung ab
(Motorsport-Total.com) - Wie er ohne seinen Dreher in der Anfangsphase in Bahrain abgeschnitten hätte, werden wir nie erfahren, doch gestern in Malaysia gab Felipe Massa eine erste Kostprobe seines Talents ab: Der Ferrari-Pilot ging sieben Positionen hinter seinem Teamkollegen Michael Schumacher ins Rennen, kam aber sechs Zehntelsekunden vor dem siebenfachen Weltmeister ins Ziel.

© Ferrari
Felipe Massa und Michael Schumacher kommen momentan gut miteinander aus
Als Schumacher nach seinem letzten Boxenstopp unmittelbar hinter Massa zurück auf die Strecke kam und Teamchef Jean Todt nicht nur seine beiden Stoppuhren in der Hand hatte, sondern auch immer einen Finger am Funkknopf, fühlten sich viele schon an die umstrittenen Stallorder-Grands-Prix von früher zurückversetzt, als mit Rubens Barrichello ein anderer Brasilianer vom Kommandostand aus zurückgepfiffen wurde. Diesmal verhielt sich Ferrari aber sportlich fair.#w1#
Zwar machte Ross Brawn im ersten Interview nach dem Rennen keinen Hehl daraus, dass man lieber Schumacher als Massa auf dem fünften Platz gesehen hätte, doch Massa wurden zumindest keine Befehle auferlegt: "Man hat mir am Funk nichts gesagt", erklärte er. "Es war ein ganz normaler Positionskampf zwischen uns, was mich sehr freut. Ich hielt Michael in den letzten Runden hinter mir und kam knapp vor ihm ins Ziel."
Indes verteidigte Todt den diesmal unterlegenen Schumacher: "Zwei Boxenstopps waren auf dem Papier schneller, aber den Überrundungsverkehr kann man nicht vorhersagen. Wegen des Verkehrs konnte Michael seine Strategie nicht ausschöpfen, Felipe seine Einstoppstrategie aber schon", so der Franzose. Außerdem habe die erklärte Nummer eins des Teams an der Box Zeit verloren, als er ein paar Sekunden lang stehen bleiben musste, um den vorbeifahrenden Jacques Villeneuve passieren zu lassen.
Für eine positive Bewertung Massas sei es aber noch viel zu früh: "Nach zwei Rennen kann man noch nicht viel sagen", gab Todt zu Protokoll. "Felipe konnte seine Chance auf den Sieg in Bahrain leider nicht wahren. Hier hat er meiner Meinung nach einen ziemlich guten Job gemacht. Ich freue mich für ihn. Er steht ja auch unter viel Druck, daher ist es wichtig für ihn, Punkte zu sammeln und zu beweisen, dass er ein guter Fahrer ist."

