• 19.03.2006 10:50

Das Interview zum Rennen mit Michael Schumacher

Michael Schumacher nach Platz sechs über die Dominanz von Renault, sein Duell gegen Massa und den Glauben, warum es bald wieder besser laufen wird

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael, geht der sechste Platz für dich nach diesem Rennen in Ordnung?"
Michael Schumacher: "Mehr war nicht drin, was soll man machen? Es war nicht ganz so, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte, aber im Prinzip so, wie ich es erwartet habe."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Felipe Massa

Michael Schumacher nach dem Rennen mit seinem Teamkollegen Felipe Massa

Frage: "War wirklich nicht mehr drin?"
Schumacher: "Nein. Mit meinem zweiten Reifensatz war ich aus irgendwelchen Gründen nicht schnell genug. Mit dem letzten Satz kam ich dann wieder wesentlich besser zurecht. Wir müssen einmal analysieren, ob es dafür irgendwelche Gründe gibt oder nicht. Vielleicht war es einfach ein schlechter Satz."#w1#

Unglücklicher Zeitverlust an der Box wegen Villeneuve

Frage: "Beim ersten Boxenstopp bist du lange gestanden. Warum hast du da Zeit verloren?"
Schumacher: "Es ging um Villeneuve, der gerade in der Boxengasse vorbeifuhr. Mein Team ist da auf Nummer sicher gegangen, bis er vorbei war."

"Im mittleren Teil des Rennens war es ein bisschen zäh." Michael Schumacher

Frage: "Du hast gegen Jacques Villeneuve und Jarno Trulli tolle Überholmanöver gezeigt. Hat es wenigstens Spaß gemacht, von hinten zu attackieren?"
Schumacher: "Zu dem Zeitpunkt schon, ja, aber im mittleren Teil des Rennens war es ein bisschen zäh."

Frage: "Am Ende haben alle darauf gewartet, dass du Felipe Massa attackierst. Warum ging das nicht mehr?"
Schumacher: "Er war schnell genug, so dass ich nicht wirklich rankam. Ich war zwar nahe dran, aber er hat keine Fehler gemacht. That's Racing! Ich war schneller als er, aber schneller sein und jemanden überholen ist etwas anderes."

Frage: "Nach dem Motorwechsel Startplatz 14, jetzt Sechster im Rennen - wie zufrieden bist du mit deinem Malaysia-Wochenende?"
Schumacher: "Medium."

Frage: "Ist Renault weiterhin das Maß aller Dinge?"
Schumacher: "Ja. Das hat man ja vorher schon gesehen - und es hat sich jetzt nicht geändert."

Frage: "Hast du das Gefühl, dass Ferrari mit dem Gesamtpaket trotzdem weiterhin auf dem Weg nach vorne ist?"
Schumacher: "In meinen Augen haben wir keine schlechte Figur gemacht. Ich habe die Zeiten jetzt nicht genau im Kopf. Wir waren sicher nicht so schnell wie Renault, das ist offensichtlich, aber das muss nicht unbedingt ein Problem sein, weil der Unterschied nicht wirklich groß war. Ich würde sagen, dass wir in etwa um eine halbe Sekunde langsamer waren. Wenn das so ist, dann kann das für uns je nach Streckencharakteristik okay sein, denn Malaysia war wahrscheinlich die schlimmste Strecke für uns."

Schon in Melbourne könnte Ferrari wieder stärker sein

"Die Strecke in Melbourne hat einen anderen Charakter. Ich rechne damit, dass unser Auto dort besser funktionieren wird." Michael Schumacher

Frage: "Bis Australien bleibt noch ein bisschen Zeit. Könnt ihr bis dahin aufholen?"
Schumacher: "Davon gehe ich aus. Die Strecke in Melbourne hat einen ganz anderen Charakter. Ich rechne damit, dass unser Auto dort im Verhältnis besser funktionieren wird. Vielleicht machen wir bis dahin auch noch den einen oder anderen Fortschritt."

Frage: "Wie stark ist Ferrari nach der sehr guten Leistung in Bahrain wirklich?"
Schumacher: "Ich denke, ein Zwischending zwischen dem, was wir in Bahrain gesehen haben und jetzt hier. Es sind Streckentypen, die uns entgegenkommen oder auch nicht, und hier war eine Strecke, die uns eben nicht entgegengekommen ist - im Paket von Reifen, Auto und Motor her gesehen."

Frage: "Waren die Teams mit den Michelin-Reifen deiner Meinung nach im Vorteil?"
Schumacher: "Ich weiß nicht, ob es am Reifen gelegen ist oder ob es andere Gründe gibt, aber das ist möglich, ja."

Frage: "Wie sieht dein persönliches Programm bis zum nächsten Grand Prix aus?"
Schumacher: "Ich werde hier in der Gegend bleiben, obwohl ich vorhatte, eventuell zurückzufliegen und Testfahrten zu bestreiten. Das Programm ist aber nicht so intensiv, dass ich deswegen zurück muss, also bleibe ich mit meiner Frau hier und mache mit ihr unseren jährlichen Honeymoon!"

Frage: "Was nimmst du dir für das Rennen in Australien vor?"
Schumacher: "Ich hoffe, dass es dort besser funktionieren wird - eher wie in Bahrain."