powered by Motorsport.com

Marussia rechnet mit Aus für Cosworth

Graeme Lowdon geht davon aus, dass sein Marussia-Team ab 2014 einen neuen Motorenpartner benötigt - Der Bau eines neuen Aggregats wäre für Cosworth zu teuer

(Motorsport-Total.com) - Ende 2008 wollte der damalige FIA-Boss Max Mosley Cosworth als Einheitsmotoren-Hersteller in der Formel 1 etablieren, um die Kosten zu senken - die drei 2010 eingestiegenen Teams Lotus (heute Caterham), Virgin (heute Marussia) und HRT gingen mit dem Triebwerk ebenso wie Williams an den Start. Doch die Zufriedenheit hielt sich in Grenzen: Williams und Caterham wechselten im Vorjahr zu Renault - damit hatte die britische Traditionsschmiede nur noch den Marussia-Rennstall als Kunde.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Marussia ist das einzige Team, das noch Cosworth-Motoren benutzt Zoom

Doch auch das in Banbury sitzende Team, das mit russischer Lizenz an den Start geht, wird sich mit Saisonende aller Voraussicht nach von Cosworth trennen und ist auf der Suche nach einem neuen Partner. "Meines Wissens nach baut Cosworth keinen Motor für 2014", erklärt Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon. "Ich arbeite natürlich nicht für Cosworth, aber das ist mein Wissensstand."

Die Aussagen des Briten klingen nachvollziehbar, denn das aktuelle Cosworth-Aggregat basiert auf dem Motor aus dem Jahr 2006, als die Formel 1 von V10- auf V8-Triebwerke umsattelte. Durch das eingefrorene Motorenreglement hielten sich danach Entwicklung und Kosten in Grenzen. Das neue Motorenreglement ab 2014 sieht aber V6-Turbomotoren mit 1,6 Litern Hubraum statt V8-Sauger mit 2,4 Litern Hubraum vor - bei der Entwicklung hätte Cosworth aufgrund des geringen Budgets einen großen Nachteil gegenüber den Automobil-Herstellern Renault, Ferrari und Mercedes.

Lowdon rechnet damit, dass ab 2014 nur diese drei Ausrüster als Partner in Frage kommen. Marussia ist aber nicht das einzige Team, bei dem sich ein Wechsel anbahnt. Toro Rosso hat bereits bekanntgegeben, dass man in Zukunft wie Red Bull mit Renault arbeiten wird. Das ergibt Sinn, weil man dann Getriebe und KERS vom A-Team beziehen könnte.

Damit verliert Ferrari einen Kunden. Die Italiener zeigten zuletzt Interesse an einer Zusammenarbeit mit Force India, wo derzeit Mercedes-Motoren verwendet werden. Auch bei Sauber - derzeit Ferrari-Kunde - ist noch unklar, wie es weitergeht.