Marussia: Endlich ein Angebot von Ecclestone?

Bernie Ecclestone scheint einen Schritt auf Marussia zuzugehen und bietet nun endlich auch dem kleinsten Team einen neuen Concorde-Deal an

(Motorsport-Total.com) - Mit zehn von elf Teams ist sich Bernie Ecclestone schon seit Monaten einig, was die kommerziellen Rahmenbedingungen für eine Teilnahme an der Formel 1 bis Ende 2020 angeht. Lediglich Marussia war bisher außen vor, aber laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' zeichnet sich zwischen dem kleinsten Team der Königsklasse und dem Formel-1-Geschäftsführer nun auch eine Einigung ab.

Titel-Bild zur News: Graeme Lowdon

Graeme Lowdon deutet an: Bernie Ecclestone signalisiert endlich Interesse Zoom

Auf den Einwand von 'Motorsport-Total.com', für Marussia gebe es kein ausgeglichenes Spielfeld, solange nur die anderen Teams an den Einnahmen der Formel 1 beteiligt werden, antwortet Team-Geschäftsführer Graeme Lowdon ausweichend: "Es stimmt, es ist momentan nicht ausgeglichen, aber es ist meine Aufgabe und die des Management-Teams, dafür zu sorgen, das es ausgeglichen wird. Ich finde, da machen wir gute Fortschritte."

Davon, dass Ecclestone noch nicht einmal etwas Schriftliches vorgelegt habe, ist plötzlich keine Rede mehr. Das klang im Juli noch ganz anders: "CVC, FOM - wie auch immer man sie nennen mag - haben uns nach wie vor kein Angebot vorgelegt", so Lowdon damals. So konkret will er sich jetzt nicht mehr äußern - offenbar, weil der Formel-1-Geschäftsführer inzwischen einen Schritt auf Marussia zugegangen ist.

Im vorliegenden Angebot soll sogar wie bisher Column-3-Geld für jene Teams, die in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft außerhalb der Top 10 landen, vorgesehen sein. Dafür haben sich offenbar mehrere der kleineren Teams stark gemacht, denn auch wenn im Moment nur Marussia davon betroffen ist, wäre ein Jahr völlig ohne Einnahmen aus dem Ecclestone-Topf auch für viele andere eine mittlere Katastrophe.

Lowdon wirkt jedenfalls optimistisch, wenn er sagt: "Ich finde, wir haben ein sehr gutes Rennteam. Es ist nicht an mir, das zu beurteilen, aber ich finde, wir verdienen einen Platz in der Formel 1", sagt er und verweist auf die Pleiten von Campos und US F1: "Wir sind das einzige Team, das im Juni 2009 einen Zuschlag erhalten hat und heute noch hier ist. Dafür verdienen die Leute, die für dieses Team arbeiten, Anerkennung."

Dass Marussia dem auf dem Tisch liegenden Ecclestone-Vorschlag bedingungslos zustimmen wird, ist übrigens keineswegs gesagt. Zwar ist das Team grundsätzlich einverstanden mit den im Vergleich zu früher nahezu unveränderten finanziellen Rahmenbedingungen, doch bei einigen Details spießt es sich anscheinend. Dass der Deal deswegen noch platzen könnte, gilt aber als äußerst unwahrscheinlich.