Horner selbstkritisch: Teams schuld an Motorenkosten

Durch den neuen Antriebsstrang kommen 2014 immense Kosten auf die Formel 1 zu, Christian Horner findet aber, dass die Teams selbst daran schuld sind

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 bricht 2014 mit der Einführung eines neuen Motorenformats ein neues Zeitalter an. Technologische Innovationen und "grüne" Konzepte sollen dadurch gesellschaftstauglich in den Vordergrund gerückt werden, doch für die Hersteller ist der Wechsel von konventionellen 2,4-Liter-V8-Saugern auf 1,6-Liter-V6-Turbos mit immensen Entwicklungskosten verbunden. Diese werden natürlich auch auf die Teams abgewälzt, die die Motoren als Kunden beziehen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner findet, dass die Teams in der Motorenfrage falsch entschieden haben Zoom

Ein durchschnittliches Kundenteam musste für den Antriebsstrang bisher weniger als zehn Millionen Euro pro Saison budgetieren, wird künftig aber mit 20 kaum noch auskommen. Hintergrund ist neben der technischen Änderung vor allem auch die weiter ausgebaute KERS-Hybridtechnologie, die ebenso vielversprechend wie auch kostenintensiv ist. Aber die Teams haben sich diese Regeländerungen letztendlich selbst zuzuschreiben.

Dem amtierenden FIA-Präsidenten Jean Todt, der als Befürworter der Regeländerungen gilt, können die Teams die Schuld jedenfalls nicht in die Schuhe schieben: "Die Motorendiskussion gab es schon vor seiner Präsidentschaft", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner und ergänzt selbstkritisch: "Damals haben wir alle kollektiv den Fehler gemacht, dass wir nicht nein gesagt haben."

Denn kurz vor Einsetzen der Weltwirtschaftskrise, noch bevor sich Hersteller wie Honda, BMW und Toyota aus der Formel 1 verabschiedeten, wurde es für ein wichtiges Signal gehalten, die in die Jahre gekommenen Saugmotoren auszutauschen und einen innovativen Antriebsstrang für die Zukunft zu entwickeln. Ursprünglich war sogar ein Reihen-Vierzylinder angedacht; der V6-Turbo war letztendlich ein Kompromiss.

Die Teams müssen die Suppe nun auslöffeln, hätten die Regeländerungen aber selbst verhindern können: "Einige waren ja dagegen, aber es gibt einen Prozess, den jede Regeländerung durchlaufen muss, und da hatten wir durch die Formel-1-Kommission und so weiter die Möglichkeit, es aufzuhalten. Das haben wir nicht getan. Also können wir uns in vielerlei Hinsicht nur selbst die Schuld geben", sagt Horner.