Finanzkrise: Worauf warten Renault und Ferrari?

Lotus und Sauber stehen bei ihren Motorenherstellern in der Kreide, weshalb diese den Vertrag für 2014 noch nicht bestätigen wollen

(Motorsport-Total.com) - Bei neun von elf aktuellen Formel-1-Teams steht bereits fest, mit welchen Motoren sie 2014 an den Start gehen werden, nur in Bezug auf Lotus und Sauber herrscht noch Unklarheit. Der Hintergrund ist klar: Beide Rennställe stecken in akuten finanziellen Schwierigkeiten, haben angeblich Schulden bei ihrem jeweiligen aktuellen Motorenlieferanten - und warten deshalb weiterhin auf die Finalisierung der Vertragsverlängerung.

Titel-Bild zur News: Jean-Michel Jalinier

Jean-Michel Jalinier bestätigt die weitere Zusammenarbeit mit Lotus noch nicht Zoom

Renault wird neben den beiden Red-Bull-Teams auch Caterham beliefern; eine Fortführung der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Renault-Werksteam Lotus sollte eigentlich reine Formsache sein. Aber Renault-Sport-Präsident Jean-Michel Jalinier weigert sich, dies bereits zu bestätigen: "Wir werden vier Teams beliefern", sagt er. "Wir haben bereits einen Deal mit Toro Rosso und Red Bull Racing. Was die beiden anderen Teams angeht, ist es nur eine Frage der Zeit, die Verträge zu finalisieren."

Gerade bei Lotus gestaltet sich diese Angelegenheit wegen der Schulden des Teams aber etwas komplexer. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' steht die Idee im Raum, jene roten Werbeflächen auf den Autos, die nach dem Platzen des Honeywell-Deals frei geblieben sind, Renault und Mineralölhersteller Total zu überlassen. Auf diese Weise könnte sich Renault statt barer Münze zumindest Werbewert von Lotus zurückholen.

Klar ist aber auch, dass die Motorenhersteller nächstes Jahr noch mehr auf die Liquidität ihrer Kunden achten müssen, denn die Entwicklung der neuen Turbomotoren war extrem teuer, sodass pro Jahr statt bisher acht künftig rund 20 Millionen Euro für den Antriebsstrang eingehoben werden. Und einem Kunden, der schon acht Millionen nicht pünktlich zahlen kann, traut man bei 20 noch weniger über den Weg...

Das könnte auch der Grund sein, weswegen Ferrari Sauber immer noch zappeln lässt. Laut Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn werde man in der Motorenfrage aber "schon bald" Klarheit haben, "weil wir sehr nahe an einer Einigung dran sind. Es ist klar, mit wem wir fahren werden. Es muss noch unterschrieben werden, aber es sollte klar sein." Vor der Unterschrift aber, so heißt es in Insiderkreisen, will Ferrari weiteres Geld sehen.