• 26.04.2007 16:22

Marko: "Wir riskieren lieber etwas"

Helmut Marko ist nach der Vorstellung des Teams in Bahrain überzeugt, dass sich der Erfolg bald kommt, wie er im Interview mit dem Red Bull Pressebüro bestätigt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nach drei Rennen habt Ihr noch keine WM-Punkte. Es ist Teil deines Jobs als Motorsportkonsulent mit über 40 Jahren Rennerfahrung nun aufmunternd zur Seite zu stehen?"
Helmut Marko: "Natürlich ist das Motivieren von Mitarbeitern Teil meiner Verantwortung. Aber es ist leicht, weil ich weiß, welches Potenzial der Wagen hat und welche immanenten technischen Fortschritte wir machen - und weil im Team ein Gefühl von Optimismus herrscht."

Titel-Bild zur News: Helmut Marko

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko glaubt an den baldigen Erfolg

Frage: "Warum ist es dann nicht nach Plan gelaufen?"
Marko: "Leider wurden wir erst sehr spät mit den Wagen fertig und testeten wenig - 2008 darf das nicht mehr passieren. Aber in Bahrain gab es einen eindeutigen Aufwärtstrend zu verzeichnen. Wenn uns der "Defektteufel" keinen Streich gespielt hätte, wären wohl beide Red Bull-Piloten aus eigener Kraft in die Punkte gefahren."

Frage: "Hat man in Bahrain nicht genug Wert auf die Standfestigkeit gelegt?"
Marko: "Red Bulls Philosophie ist es mit einem zwölften Platz nicht zufrieden zu sein. Wir riskieren lieber etwas. Wir bündeln nicht all unsere Ressourcen in punkto Standfestigkeit, sondern arbeiten gleichzeitig auch an der Geschwindigkeit des Wagens."

Frage: "Du hast vorher von einem 'Gefühl des Optimismus' gesprochen. Was hat dich in Bahrain für die kommenden Rennen optimistisch gestimmt?"
Marko: "Der Speed der Wagen. Auch als Webber mit einer offenen Tankklappe herumfuhr, war er einer der Schnellsten. Und jeder der schon einmal seine Hand beim fahrenden Auto hinausgehalten hat, kann vermuten was für einen Effekt solch eine Tankklappe für einen dermaßen aerodynamisch optimierten Wagen hat."

Fahrer machen guten Job

Frage: "Wie zufrieden bist du mit den Vorstellungen von Coulthard und Webber?"
Marko: "In den Rennen sind beide exzellent. Mark war auch in den drei Qualifyings sehr gut."

Frage: "Ein neues Getriebe und ein überarbeitetes Aerodynamikpaket sollen den Wagen schneller machen. Was genau ist da geplant?"
Marko: "Außer Spyker fahren alle Teams mit einem stufenlosen Getriebe. Wir müssen das bis Barcelona besser einstellen, denn jeder Gangwechsel und jede Beschleunigung haben uns bislang Zeit gekostet. Abgesehen davon ist die Aerodynamik überarbeitet worden - nicht weil die bisherige falsch war, sondern weil wir immer vorhatten ein Update zu bringen."

Frage: "Wie kann man den Wagen aber nun standfester machen?"
Marko: "Mithilfe eines komplett neuen Kontrollsystems. Von nun an wird jeder entdeckte Defekt der Fabrik innerhalb von zwei Stunden mitgeteilt. Die leitenden Designer müssen dann innerhalb eines Tages eine Lösung anbieten. Der Defekt muss innerhalb von drei Tagen ausgeräumt werden - ausnahmslos."