Marko: Kommentare über Webber als Kritik "ausgelegt"

Helmut Marko will von einer bewussten Kritik an Mark Webber nichts wissen und beteuert, seine Äußerungen im Vorfeld der Saison wurden falsch ausgelegt

(Motorsport-Total.com) - Mit seinen ausgerechnet gegenüber dem Red-Bull-internen Magazin 'Red Bulletin' getätigten Äußerungen, wonach Mark Webber nicht die nötige Konstanz mitbringen würde, um ernsthaft für den WM-Titel in Frage zu kommen, sorgte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko Anfang Januar für Aufsehen. Nicht zum ersten Mal stellte sich der Österreicher damit symbolisch hinter Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel, anstatt beide Fahrer gleich zu behandeln.

Titel-Bild zur News: Mark Webber und Helmut Marko

Helmut Marko will von einer Kritik an Mark Webber nichts wissen Zoom

"Mir kommt es so vor, dass Webber im Schnitt pro Jahr zwei Rennen hat, wo er unschlagbar ist, aber er kann diese Form nicht übers Jahr halten", kritisierte Marko den Australier damals und führte an: "Parallel zur aufsteigenden Form vom Seb gibt es bei Mark - kommt mir vor - ein gewisses Abflachen." Webber konterte unmittelbar darauf, indem er zum Besten gab: "Es ist jetzt schon seit langer Zeit offensichtlich, dass ich kein Teil von Markos Zielen bin."

Am Rande der Vorstellung des Red Bull RB9 am 3. Februar in Milton Keynes sprach Teamchef Christian Horner dann davon, dass Markos Kommentare in Bezug auf Webber "fehlinterpretiert" wurden. Nun rudert auch der 69-jährige Österreicher selbst zurück. "Zunächst einmal wurde das Interview auf Deutsch geführt. Es war gerade Weihnachten und so wurde es in andere Sprachen übersetzt", erinnert sich Marko im Vorfeld des Grand Prix von China gegenüber der spanischen Zeitung 'El Confidential'.

"Ich wurde gefragt, warum Vettel Weltmeister ist und nicht Mark. Also versuchte ich, die Unterschiede anhand von Fakten darzustellen. Ich rechnete nicht damit, dass dies als Kritik an Mark ausgelegt wird", so der Red-Bull-Motorsportberater, der weiter versucht, die Wogen zu glätten: "Mark ist seit jeher ein Fahrer mit einem guten Ruf und ich habe immer gesagt, dass er sein Sieger ist, solange er ein gutes Auto hat."

"Doch zu seinem Pech hat auch Vettel ein gutes Auto, wenn er selbst eins hat. Psychologisch muss das sehr schwierig für ihn sein", versucht Marko nun auszudrücken, was er an Weihnachten eigentlich sagen wollte und stellt sich betont gegen die Auffassung der teaminternen Publikation: "Das Magazin versuchte darzustellen, dass ich gegen Mark wäre."

Im Zuge der Stallorder-Affäre beim Grand Prix von Malaysia bezog Marko dann - für seine Verhältnisse ungewöhnlich - Kritik an Vettel und stellte klar, dass dieser die Anweisung des Teams bewusst ignorierte. Das erste direkte Aufeinandertreffen der beiden Red-Bull-Piloten an diesem Wochenende in Schanghai wird bereits mit Spannung erwartet.