• 09.06.2005 10:07

  • von Marco Helgert

Marko: "Erfolge zwingen uns in eine andere Rolle"

Der Red-Bull-Sportchef bestätigte, dass die Wechselintervalle zwischen Christian Klien und Vitantonio Liuzzi länger werden könnten

(Motorsport-Total.com) - Der Wechselreigen bei Red Bull Racing hat wohl sein vorläufiges Ende gefunden. Planmäßig gab Christian Klien nach dem Bahrain-Grand-Prix sein Cockpit an Vitantonio Liuzzi ab, der nun ebenfalls drei Grands Prix absolvieren sollte. Doch der Italiener bestritt vier Rennen, ehe in Montreal nun wieder Klien das Cockpit übernimmt. Ein weiterer Rollentausch könnte nun aber ein wenig auf sich warten lassen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien bleibt bis auf weiteres Red-Bull-Stammpilot

Der Vorarlberger wird sein Cockpit "bis auf weiteres" behalten, wie Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz es formulierte. Auch Helmut Marko, Sportchef bei Red Bull, bestätigte, dass eine weitere Umbesetzung momentan nicht zur Debatte stehe. Gleich mehrere Gründe würde dafür sprechen, dass Klien vorerst im Renncockpit verbleiben wird.#w1#

Nach jedem Wechsel müsse der neue Fahrer das Qualifying am Samstag wieder als Erster beginnen. "Ein riesiger Nachteil", wird Marko von der 'Kleinen Zeitung' zitiert. "Je nach Rennstrecke verliert man bis zu zwei Sekunden. Das hat man bei Liuzzi in Imola gesehen. Und diesen Nachteil wollen wir nicht zu oft in Kauf nehmen."

Zudem hätten nicht nur die Piloten darunter zu leiden, ständig zwischen Testfahrer- und Einsatzfahrer-Posten zu wechseln. Auch die Ingenieure des Teams wären durch die Wechsel gezwungen, sich immer wieder an einen anderen Fahrer zu gewöhnen. "Jeder Fahrer hat seinen eigenen Cheftechniker, auch die brauchen Konstanz", so Marko. Die anfänglichen Planungen sahen anders aus, doch "die Erfolge zwingen uns in eine andere Rolle".

Um "Klien mehr Kontinuität" zu geben, wird vorerst auf weitere Umbesetzungen verzichtet. "Auch vom Reglement sind Fahrerwechsel eingeschränkt. Da müssten wir uns wieder um die Zustimmung aller Konkurrenten sorgen", fuhr Marko fort. Doch das Reglement stellt für Red Bull Racing kein Hindernis dar.

Das Sportliche Reglement schreibt nicht vor, wie viele Fahrerwechsel ein Team in einer Saison durchführen darf. Vielmehr darf jeder Rennstall im Laufe einer Saison vier verschiedene Piloten einsetzen - Freitagstestfahrer ausgenommen. Wie häufig sich die Fahrer abwechseln dürfen, ist nicht festgelegt.

Während Klien nun entspannt den kommenden Rennen entgegenfiebern kann, bleibt Liuzzi zunächst außen vor. In Kanada und den USA wird Scott Speed als Lokalmatador das dritte Auto am Freitag übernehmen. Die längerfristige Cockpitgarantie für Klien wiederum heizte die Spekulationen an, Liuzzi könnte bei Sauber den bisher enttäuschenden Jacques Villeneuve ersetzen, sollte dieser in Nordamerika keine Glanztaten zeigen.