Mateschitz: "Klien fährt bis auf weiteres"

Nach dem zweiten Fahrertausch bei Red-Bull-Cosworth könnte Christian Klien die Saison 2005 zu Ende fahren - Liuzzi zu Sauber-Petronas?

(Motorsport-Total.com) - Nach vier nicht allzu berauschenden Auftritten von Wunderkind Vitantonio Liuzzi kommt für Red-Bull-Cosworth ab dem Grand Prix von Kanada wieder Christian Klien zum Einsatz. Der Österreicher bekam vom Team zunächst vier Rennen definitiv zugesagt, könnte aber sogar bis Saisonende im Cockpit bleiben, wenn es nach Eigentümer Dietrich Mateschitz geht.

Titel-Bild zur News: Dietrich Mateschitz

Hält viel von Klien, will andere Fahrer verleihen: Dietrich Mateschitz

"Ich würde sogar sagen, Klien fährt bis auf weiteres", entgegnete der Red-Bull-Erfinder auf die Frage unserer Kollegen von 'Motorsport aktuell', ob sein Landsmann denn nun die nächsten vier Rennen bestreiten wird. "Die nächsten vier Rennen sind sicher. Danach muss man sehen, ob sich während der Saison neue Möglichkeiten ergeben, was die Cockpits betrifft. Wir werden uns bemühen, den Erwartungen beider Piloten gerecht zu werden. Wenn es nicht anders geht, wird vielleicht Liuzzi nochmals für ein, zwei Rennen zurückkommen."#w1#

Liuzzi wurde den Vorschusslorbeeren bislang nicht gerecht

Der 61-Jährige gab damit erstmals ein recht klares Bekenntnis gegen Liuzzi ab, der hinter den Kulissen von vielen in Milton Keynes - allen voran Teamchef Christian Horner - favorisiert wird. Tatsächlich galt der Italiener vor seiner Formel-1-Premiere als angehendes Supertalent, zumal er vergangenes Jahr die Formel 3000 nach Belieben dominierte. Allerdings hatte er bei seinen ersten vier Rennen in der Königsklasse dieselben Schwierigkeiten wie viele andere Youngsters auch.

Liuzzis Potenzial sei zwar "unbestritten", so Mateschitz, aber jetzt sei es "richtig, dem Klien eine größere Reihe von Rennen und eine gewisse Kontinuität zu ermöglichen." Allerdings muss man versuchen, alle Red-Bull-Junioren bei Laune zu halten, schließlich wünscht sich Liuzzi noch diese Saison weitere Renneinsätze, während der Amerikaner Scott Speed schon am kommenden Wochenende in Montreal und danach in Indianapolis das dritte Auto lenken wird.

Der Energydrink-Hersteller hat also das Problem, zu viele Fahrer für zu wenig freie Plätze zu haben. Logische Konsequenz: "Wir bemühen uns, andere Cockpits zu finden", verriet Mateschitz. "Sehr gute Fahrer sind immer gefragt. Es sollte also möglich sein, mit anderen Teams Gespräche zu führen. Wir müssen uns keine Sorgen machen, dass Klien oder Liuzzi 2006 nicht fahren. Auch Scott Speed ist sehr schnell. Er könnte 2006 bei uns Testfahrer werden."

Liuzzi statt Villeneuve zu Sauber-Petronas?

Dieses Statement heizt Spekulationen an, wonach Liuzzi an Peter Sauber, einen alten Geschäftspartner von Mateschitz, der bei den Schweizern lange die Mehrheit der Teamanteile hielt, ehe er diese an die 'Credit Suisse' abtrat, verliehen werden könnte. Der 23-Jährige würde dort Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve ersetzen, der bei seinem Heimrennen in Kanada und eine Woche später in den USA noch auf jeden Fall zum Einsatz kommen wird, danach aber einer ungewissen Zukunft entgegenblickt.

"Jacques ist sicherlich zu langsam", kritisierte Sauber erst kürzlich im Interview mit unseren italienischen Kollegen von 'Autosprint' den Weltmeister von 1997. "Uns allen ist das bewusst, ihm selbst und uns auch. Er ist zu langsam, aber es ist schwierig, das Problem herauszufiltern. Wir müssen das intern regeln." Ein Fahrerwechsel galt mangels Alternativen lange Zeit als unwahrscheinlich, Liuzzi, der schon vergangenes Jahr mit Sauber verhandelt hat, käme aber als Kandidat in Frage.