• 13.02.2002 11:46

  • von Reinhart Linke

Mansell: "Toyota könnte das Überraschungsteam sein"

Ex-Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell glaubt, dass Toyota in diesem Jahr für einige Überraschungen sorgen könnte

(Motorsport-Total.com) - Erstmals wird am 3. März in Melbourne ein Toyota an einem Formel-1-Rennen teilnehmen. Der japanische Automobilkonzern, der sich bereits 1999 für den Formel-1-Einstieg entschied, hat sich im vergangenen Jahr intensiv auf das Debütjahr in der Königsklasse des Motorsports vorbereitet und auf zahlreichen Grand-Prix-Strecken getestet. Dort simulierten die Toyota-Fahrer Mika Salo und Allan McNish mit Testautos ganze Rennwochenenden, um das Formel-1-unerfahrene Team auf die Debütsaison in diesem Jahr optimal vorzubereiten.

Titel-Bild zur News: Nigel Mansell

Ex-Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell hält Toyota für einen Geheimfavoriten

Mit einem geschätzten Jahresbudget von 255 Millionen Euro steht der Truppe von Ove Andersson vermutlich mehr Geld als dem Ferrari-Team zur Verfügung, was aber noch nichts heißt. Auch dem BAR-Team stand im Debütjahr 1999 ein hohes Budget zur Verfügung, doch am Ende der Saison hatte der Rennstall nicht einen einzigen WM-Punkt einfahren können. Das weiß auch Nigel Mansell: "Man muss daran erinnern, dass es einen großen Unterschied zwischen dem verwendeten Geld und dem tatsächlichen abschneiden des Teams gibt", wird Ex-Formel-1-Rennfahrer Nigel Mansell im 'Formula One Magazin' zitiert. "Ich denke, dass die Toyota-Chefs wissen, was sie tun."

Neben dem vermutlich hohen Budget wurde auch die Fahrerwahl des in Köln ansässigen Teams kritisiert. Mit Mika Salo, 35 Jahre alt, hat der Rennstall einen erfahrenen Fahrer verpflichtet, der auf 92 Grand-Prix-Teilnahmen zurückblicken kann. Der Finne trat in seiner Karriere in der Formel 1 bereits für Teams wie Tyrrell, Ferrari und Sauber an. 1999 hätte er vermutlich den Grand Prix von Deutschland in Hockenheim gewonnen, hätte er sich nicht der Ferrari-Stallorder gebeugt und seinem damaligen Teamkollegen Eddie Irvine nicht den Vortritt gelassen.

Als zweiten Fahrer verpflichtete Toyota für das Debütjahr Allan McNish, der zwar noch nie ein Formel-1-Rennen bestritten hat und so in der Königsklasse des Motorsports ein Neuling ist, mit seinen 32 Jahren aber auch nicht mehr der jüngste in der Formel 1 ist. Der Schotte kann allerdings auf einige Formel-1-Testfahrten zurückblicken, die er Anfang und Mitte der 1990er-Jahre für Teams wie McLaren und Benetton bestritten hat. "Es ist großartig zu sehen, dass er nach Erfolgen in anderen Serien die Chance bekommt, in der Formel 1 anzutreten", freut sich Nigel Mansell für seinen Landsmann. "Ich bin sicher, dass er einen sehr guten Job machen wird."

Ohnehin hat der Formel-1-Weltmeister von 1992 Toyota mit auf der Rechnung, wenn es um die Rolle des Geheimfavoriten geht. Offiziell lautet das Ziel bei Toyota, im ersten Jahr so viele Rennen wie möglich zu beenden. Der heute 48-jährige Nigel Mansell glaubt aber, dass Toyota auch mehr erreichen kann: "Einige Leute haben die Chancen von Toyota heruntergespielt, aber ich glaube, dass sie dieses Jahr das Überraschungsteam sein könnten."