Mansell: Fahrer früher fitter?
Der Formel-1-Weltmeister von 1992 zweifelt an der Fitness der aktuellen Fahrergeneration - Zudem sitzt Mansell immer öfter auf dem Fahrrad
(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell hatte nie den Ruf weg, einer der fittesten Piloten im Feld zu sein. Als er auf dem Höhepunkt seiner Karriere war, sah man dem Briten nach den Rennen oft sehr deutlich an, dass die letzten eineinhalb Stunden nicht spurlos an ihm vorbei gegangen sind. Der junge Michael Schumacher, der damals schon für sein intensives Training bekannt war, sah hingegen oft genauso aus, wie vor dem Start und etablierte einen neuen Fitnessstandard in der Formel 1.

© Ennstal-Classic (Martin Huber)
Nigel Mansell engagiert sich seit vielen Jahren für eine gemeinnützige Organisation
Dennoch zweifelt Mansell daran, dass die folgende Generation besser trainiert ist, als die Piloten in seiner Ära: "Die Leute sagen, dass die jetzigen Rennfahrer fitter sind als je zuvor. Darüber bin ich mir nicht so sicher. Sicher müssen sie jetzt in tropischen Klimazonen, wie Malaysia oder China, fahren."
"Aber die Autos in den 1980ern und den frühen 1990ern hatten keine Fahrhilfen und Servolenkung, was jetzt Standard ist. Die Fahrer der Vergangenheit hätten durchaus auch stärker sein können, als die heutige Generation!", so Mansell. In seiner Freizeit sitzt der Weltmeister von 1992 mittlerweile sehr oft auf dem Fahrrad.
"Einige Formel-1-Fahrer aus meiner Zeit sind Mountainbike gefahren", erkennt der ehemalige Williams-Pilot. "In der aktuellen Generation scheinen Rennräder immer beliebter zu werden. Das haben Jenson Button und Mark Webber bewiesen, die beide große Befürworter des Radsports sind." Es gibt offensichtliche Parallelen zum Rennsport: Es gibt einen genauen Kurs, die Fans und die Spannung."
Eine Rückkehr in die Formel 1 schließt Mansell kategorisch aus: "Viele meiner ehemaligen Kollegen haben nun eigene Teams oder sind bekannte TV-Experten. Aber ich glaube nicht, dass ich das als Vollzeitjob machen könnte", so der 58-Jährige. Seine Arbeit sieht er aktuell bei einer gemeinnützigen Organisation, die er bereits seit mehr als zehn Jahren unterstützt.

