Malaysia: Regen vorprogrammiert

Monsunartige Niederschläge sind in Malaysia nicht ungewöhnlich, und auch am kommenden Wochenende wird ein Regenrennen erwartet

(Motorsport-Total.com) - Nicht erst einmal hat es auf dem Sepang-International-Circuit in der Nähe von Kuala Lumpur monsunartige Regenfälle gegeben - zuletzt im vergangenen Jahr, als das Rennen erst unterbrochen und dann wegen der schlechten Sichtverhältnisse sogar frühzeitig beendet werden musste. Auch dieses Jahr ist ein Regenrennen wahrscheinlich.

Titel-Bild zur News: Regenwetter in Sepang

Donnerstag in Sepang: Das Wetter ist in Malaysia oftmals unberechenbar

"Für das Rennen ist Regen angesagt. Die Frage ist, ob es schon um zwei, um vier oder um sechs Uhr regnet, aber da lassen wir uns überraschen", erklärt Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel. "Wenn es hier regnet, dann nicht wie bei uns in Deutschland, dass es sich langsam einregnet, sondern dann beginnt es gleich richtig zu schütten. Meistens steht dann so viel Wasser, dass es unfahrbar ist. Hoffen wir, dass das nicht passiert."#w1#

Regen: Nicht ob, sondern wann

Heute begann es am Nachmittag während der Pressekonferenz von Michael Schumacher plötzlich zu schütten - wie derzeit fast jeden Tag. Verschiedene Wetterdienste geben die Regenwahrscheinlichkeit für die Zeit des Grand Prix am Sonntag mit 90 Prozent an. Trotzdem wird es nicht kalt sein, denn es werden Temperaturen von 30 Grad erwartet - und wenn die Overalls der Fahrer nicht vom Regen durchnässt werden, dann bei einer Luftfeuchtigkeit von fast 90 Prozent garantiert vom Schweiß...

¿pbvin|512|2596||0|1pb¿Die Wettervorhersagen für Freitag und Samstag gleichen wie ein Ei dem anderen: 60 bis 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit, wobei die Niederschläge eher am Nachmittag als am Morgen erwartet werden, sowie jeweils rund 30 Grad Temperatur bei mörderischer Luftfeuchtigkeit. Der heutige Wolkenbruch war wohl schon mal ein Vorgeschmack. "Wir wissen, dass der Regen hier unvorhersehbar ist - hier tröpfelt es nicht, sondern es pisst, aber richtig", weiß Mark Webber.

"Im vergangenen Jahr hat es dermaßen geschüttet, dass es unfahrbar war", erinnert sich Abbruchsieger Jenson Button. "Bei solchen Verhältnissen schwimmst du auf der Bodenplatte - da brauchst du eher ein Ruder als Regenreifen! Ich hoffe, dass wir das in diesem Jahr nicht noch einmal erleben werden. Das Rennen startet in diesem Jahr eine Stunde früher. Ich hoffe also, dass wir im Ziel sind, bevor der tägliche Wolkenbruch kommt."

2009: Fehlentscheidung am Kommandostand

Auch Schumacher hat Erinnerungen an das Regenrennen von 2009 - und zwar keine guten: "Ich war an der Pitwall und war auch mitverantwortlich dafür, dass wir zu früh auf Regenreifen gewechselt haben, weil wir genau auf den Regen gewartet haben, der eigentlich schon längst hätte eintreten sollen. Deswegen haben wir auf Extrem-Regenreifen gewechselt, aber der Regen kam dann erst viel später", so der Mercedes-Pilot, der damals noch Ferrari-Berater war.


Fotos: Großer Preis von Malaysia, Pre-Events


Wer schon seit ein paar Tagen in Malaysia ist, kann sich nicht vorstellen, dass das Wochenende trocken bleiben wird: "Die letzten vier Tage war es immer das Gleiche und es wäre ein Wunder, wenn es am Sonntag auf einmal nicht mehr so wäre. Aber Wunder können auch geschehen", gibt Schumacher die Hoffnung nicht auf. Der einstige "Regenkönig" wünscht sich nämlich überraschend ein Trocken- und kein Regenrennen.

Woran es liegt, dass gerade die Deutschen oft erstklassige Regenfahrer sind? "Es regnet viel bei uns", grinst Vettel und fügt an: "Ich weiß nicht, ob es dafür eine tiefgründige Erklärung gibt. Ich bezweifle es. Es ist halt mehr Gefühlssache dann, denn im Trockenen weiß man genau, wo das Limit des Autos und der Reifen liegt und was die Strecke hergibt. Im Regen ist das alles vermischt und man muss schauen, dass man sehr viel mit Gefühl fährt und alles richtig einschätzt."